Studium und Sport

Dort, an der Auburn-University, studiert Hannah seit August. International business heißt der Studiengang, in Deutschland käme dem ein BWL-Studium schon ziemlich nahe. Nur: In Deutschland beließe es die Uni beim Studieren. In Montgomery kommt der Sport dazu. Seit drei Jahren bereits stellt die Auburn-University das Team des amerikanischen College-Tennis-Meisters. Das hat seinen Wert im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, die im Tennissport allerdings auch auf College-Ebene streng geregelt sind.

Hannahs Uni spielt in der obersten Liga. Im kommenden Semester geht es darum, den in den USA viel beachteten Titel zu verteidigen. Die Sonsbeckerin wird dann in jener Mannschaft stehen, die sich den Landestitel in diesem Jahr durch einen 5:1-Sieg über die Fresno Pacific University geholt hat. "Mein Ziel im Jahr 2007 ist der erneute Meistertitel", sagt Hannah Kürvers. Den holt man allerdings nicht so einfach mit links, sondern neben dem nicht gerade einfachen Studium wird auch regelmäßiges Training verlangt.

Hannahs Noten im ersten Semester waren prima. "Das soll auch so bleiben", verkündet die 21-Jährige, die für ihre Nominierung im Uni-Team sogar ihre Bundesliga-Karriere in Deutschland zurückstellte. Die Spielregeln in den US-Colleges besagen nämlich, dass eine Spielerin nicht gleichzeitig an anderen nationalen Titelkämpfen teilnehmen darf. Da hat Auburn das Rennen also vor dem TC Moers 08 gemacht. Und das trotz einiger Hindernisse, denn leicht ist der ambitionierten Sonsbeckerin der Start in Alabama nicht gefallen.

Kakerlaken kennen gelernt

Montgomery ist nämlich nicht gerade der Nabel der Welt. "Ohne Auto bist du da aufgeschmissen", weiß sie zu berichten. Das College liegt zudem außerhalb der Stadt; dort sagen auch die Kakerlaken schon mal "Guten Tag". "Solange sie das nicht im Zimmer auf dem Campus machen, kann man damit leben", erklärt die Studentin verschmitzt, die sich bereits an die nicht gerade possierlichen Tierchen gewöhnt hat.

Und auch mit dem "american way of life" musste sie sich erst anfreunden. Die Menschen zeigen sich offen und herzlich. "Aber oft auch oberflächlich", hat Hannah Kürvers schnell bemerkt.