Leichtathletik Aretz fehlen 54 Sekunden

Leichtathletik · Der Rückwärtsläufer verpasste auf dem Rundkurs in Alpen den Weltrekord über 5000 Meter (Retro Run). Der 20. Stadtlauf lockte knapp 750 Aktive an – Rekord. Auch Hunde waren auf der Strecke unterwegs.

 Wo geht's lang? Rückwärtslaufer Achim Aretz (rechts) – hier mit seinem Begleiter Marc-Andre Ocklenburg – ging die ersten 1000 Meter in Alpen zu schnell an.

Wo geht's lang? Rückwärtslaufer Achim Aretz (rechts) – hier mit seinem Begleiter Marc-Andre Ocklenburg – ging die ersten 1000 Meter in Alpen zu schnell an.

Foto: Ralf Hohl

Der Rückwärtsläufer verpasste auf dem Rundkurs in Alpen den Weltrekord über 5000 Meter (Retro Run). Der 20. Stadtlauf lockte knapp 750 Aktive an — Rekord. Auch Hunde waren auf der Strecke unterwegs.

Die 20. Auflage des Alpener Stadtlaufs bot für alle Sportbegeisterten einen Wettkampf der ganz besonderen Art. Wer bisher dachte, das Laufen ein stures und langweiliges geradeaus Gerenne um Bestzeiten sei, hatte sich geirrt.

Unter Sambaklängen und Anfeuerungsrufen der Zuschauer traten nicht nur Mann gegen Frau, sondern auch Hund gegen Mensch, SPD gegen CDU — vorwärts, rückwärts — einzeln oder im Team an. 697 Aktive und 56 Staffelteilnehmer stellten sich diesen Herausforderungen — Rekord. Nicht zu vergessen: Einen Weltrekordversuch gab es obendrein. Es ging rückwärts fünf Kilometer über den Rundkurs, und das gar nicht Mal langsam.

Aretz fehlte die Kraft

3:40 Minuten zeigte die Stoppuhr nach 1000 Metern. "Das war zu schnell. Mein Fehler, ich war zu motiviert", sagte Achim Aretz später. 19:31 Minuten waren zu knacken. Immerhin eine Zeit, die für so manchen Vorwärtslaufenden unerreichbar bleibt. Die nächsten zwei Kilometer folgten im Vier-Minuten-Schnitt — zu langsam. Sein Begleiter Marc-Andre Ocklenburg machte Aretz immer wieder Mut. "Ich hätte die letzten zwei Kilometer in 3:50 Minuten durchlaufen müssen. Dafür fehlte mir die Kraft", resümierte der Darmstädter.

Den Atem des Siegers über die "normalen 5000 Meter" Robert Lässing spürend, überquerte er mit zehn Metern Vorsprung die Ziellinie. 20:25 Minuten, auch eine Zeit, die sich sehen lassen kann. "Trotzdem es ist eine bemerkenswerte Leistung, die viele vorwärts nicht schaffen", staunte Hermann Terhorst von der Firma Taf-Timing, die die Zeiten erfasste. Auch Helga Rademacher war rückwärts unterwegs.

Sie wurde Vierter in 30:55 Minuten. "Ich habe davon gelesen und mich einfach angemeldet. Es war ein tolles Erlebnis." Rückwärts ging es auch im 4er-Mannschaftsverfolgungslauf über 1000 Meter weiter. Gemeinsam mit Ocklenburg stellte sich Aretz der LG Alpen. Ihre Begleiter (Thorsten Kwekkeboom, Ludger Staymann, Birgit Binsfeld und Michael Busch) waren hier jedoch nebensächlich. 16 schnelle Hundepfoten waren zu schlagen. Nur mit knappem Vorsprung gaben sich die Vierbeiner im eleganten Laufschritt geschlagen. Ein Sixpack Bier als Siegerprämie ist eben nicht jeder Hunds Sache.

Kruck siegt über 10 000 Meter

14 Viererteams stellten sich der Staffel-Herausforderung. Selbst Moderator Herbert Oymann blieb als Läufer kurz die Pute weg, Bürgermeister Thomas Ahls musste sich mit seinem CDU-Team erstmals der SPD geschlagen geben.

Sein Resümee: "Was die Organisatoren hier aufgebaut haben, ist beeindruckend und professionell. Schade, dass viele Alpener Bürger dem Stadtlauf fern geblieben sind." Die zehn Kilometer rundeten die Veranstaltung ab. Hier siegten Karsten Kruck (33:04) sowie Daphne Lensen (38:34). Interview

(mage)
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