Fußball Mike Terfloth – der Malocher des 1. FC Kleve

Alpen · Der 27-Jährige spielt seit der Saison 2014/15 für den Fußball-Oberligisten. Der Alpener besticht vor allem durch seine Zweikampfstärke und Flexibilität. Während der Corona-Pause bekommt er Trainingspläne, damit er zum Re-Start fit ist.

 Augen zu und durch: Mike Terfloth ist auf mehreren Positionen einsetzbar. Derzeit spielt er beim 1. FC Kleve als Außenverteidiger. Auch beim GSV Moers war er schon aktiv.

Augen zu und durch: Mike Terfloth ist auf mehreren Positionen einsetzbar. Derzeit spielt er beim 1. FC Kleve als Außenverteidiger. Auch beim GSV Moers war er schon aktiv.

Foto: Markus van Offern (mvo)

An Weihnachten, als Mike Terfloth mit seiner Familie zusammenkam, war sicherlich auch der Fußball wieder Thema. Denn Mike Terfloth spielt seit gut sieben Jahren beim 1. FC Kleve in der Oberliga. Sein jüngerer Bruder Luca (23 Jahre) sowie die beiden Cousins Johannes und Klaus Keisers spielen beim Landesliga-Spitzenreiter SV Sonsbeck. Nur zu gerne würden auch die Eltern ihre Söhne zusammen in einer Mannschaft spielen sehen und nicht Woche für Woche entscheiden müssen, welchen Sohn sie live vor Ort unterstützen.

„Wir sprechen schon seit ein paar Jahren darüber, dass wir mal alle zusammenspielen, aber derzeit fühle ich mich in Kleve sehr wohl, so dass ich den Gedanken an einen Wechsel nicht habe“, sagt Mike Terfloth, der aufgrund der Corona-Pause aber noch keine Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung hatte.

Terfloth, der in Alpen wohnt, spielt wie seine Mannschaftskollegen eine starke Saison. Der 1. FC Kleve steht nach zehn Partien mit 19 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz in der Oberliga. Um auch nach der Pause in einer guten Verfassung zu sein, wird Terfloth Woche für Woche von seinem Trainer mit Trainingsplänen versorgt. „Unter anderem machen wir auch ein Fitnesskursus mit Salvea Sports per Video“, sagt der 27-Jährige, der am liebsten auf der Sechser-Position spielt.

Aber der Klever Coach Umut Akpinar schätzt Terfloths Flexibilität und setzt ihn auch schon mal auf den Außenpositionen oder sogar als rechten Außenverteidiger ein. „In der Vorbereitung hab ich fast alle Spiele auf der Sechser-Position gemacht. Da zu Saisonbeginn Kai Robin Schneider ausfiel, habe ich seitdem als Außenverteidiger agiert. Aber das ist für mich kein Problem. Ich spiele dort, wo ich gebraucht werde“, sagt Mike Terfloth.

Umut Akpinar findet nur lobende Worte für seinen Schützling: „Ich bin sehr froh, so einen Spieler wie Mike im Kader zu haben und hoffe, dass er noch viele Jahre bei uns bleibt und seine Karriere bei uns beendet. Er ist nicht nur menschlich ein ganz wichtiger Faktor, sondern auch spielerisch eine Bank. Er ist unheimlich flexibel einsetzbar. Egal auf welcher Position ich ihn aufstelle, dort erledigt er seine Aufgabe, als wenn er schon immer dort gespielt hätte“, sagt Akpinar, der vor allem Terfloths Zweikampf- und Laufstärke sowie die Vorbereiter-Qualitäten hervorhebt.

In Menzelen aufgewachsen, schnürte der damals dreijährige Mike Terfloth auch das erste Mal seine Fußballschuhe beim heimischen SV. Erst ab der D-Jugend zog er weiter und trug sechs Jahre lang das Trikot des SV Budberg, ehe sein Talent von Alexander Kehrmann, damals noch A-Jugend-Coach beim SSV Lüttingen, entdeckt wurde.

Nach zwei Jahren beim SSV Lüttingen und regelmäßigen Trainingseinheiten beim Kooperationspartner SV Hönnepel-Niedermörmter ging der Weg weiter an die Düffelsmühle, wo Mike Terfloth sich von der Jugend-Leistungsklasse direkt in den Kader der ersten Mannschaft hoch spielte.

In der Saison 2012/2013 schaffte der Mittelfeldspieler unter Trainer Georg Mewes schon 25 Spiele und erzielte zwei Tore in seinem ersten Senioren-Jahr. Nach drei Einwechslungen in den ersten vier Spielen, stand Terfloth im fünften Spiel gegen den VfR Fischeln sogar in der Startelf. Kurios war die Begründung von Trainer Mewes. „Eine Fahrgemeinschaft stand auf der A 57 im Stau und war nicht pünktlich zum Treffpunkt in Fischeln. Daraufhin änderte der Trainer die Anfangsformation und ich rückte in die erste Elf“, sagt Terfloth. Fortan war er aus dem Mittelfeld der SV Hö.-Nie. nicht mehr weg zu denken. Aber nach nur einer Saison ging es weiter zum GSV Moers. „Während meines dualen Studiums war mir der Aufwand, der für Oberliga-Fußball betrieben werden muss, zu viel.“ Nach nur einem Jahr wollte Terfloth aber wieder ambitionierter Fußball spielen.

Dem Lockruf des 1. FC Kleve, der oben in der Landesliga angreifen wollte, folgte Mike Terfloth dann auch. Nach zwei knapp verpassten Aufstiegen in den Jahren 2015 und 2016, jeweils in der Relegation, schaffte Kleves Dauerbrenner, der in der Saison 2015/2016 sogar in der Fupa-Elf des Jahres mit 18 Nominierungen stand, nach einer überragenden Spielzeit 2017/2018 als Meister endlich den Aufstieg in die Oberliga. Mit einem 4:0-Erfolg im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten FSV Duisburg stand der Klever Bresserberg Kopf. „Dieser Sieg gehört sicherlich zu den schönsten Momenten in meiner bisherigen Laufbahn“, sagt Mike Terfloth. Aber auch das Pokalfinale gegen Rot-Weiss Essen in dieser Saison gehört zu den Highlights. Der bitterste Moment ist sicherlich das 0:4 im zweiten Relegationsspiel im Jahr 2016 beim SC Cronenberg, obwohl das Hinspiel mit 1:0 gewonnen werden konnte.

Von schweren Verletzungen ist Mike Terfloth bisher verschont geblieben. „Bis auf ein paar Knöchelverletzungen habe ich zum Glück noch nichts Wildes gehabt“, sagt er. Im Vergleich zu seinen Stationen beim GSV Moers oder SV Hönnepel-Niedermörmter lobt er vor allem das gute und intakte Umfeld beim 1. FC Kleve. „Wir haben ein tolles Stadion, in dem wir immer viel Unterstützung haben. Der Stamm unserer Mannschaft ist bereits seit vielen Jahren zusammen. Und es gibt viele Freundeskreise, die auch in der Freizeit viel miteinander unternehmen. Das schweißt unsere Truppe natürlich zusammen.“

Seit Mai 2019 arbeitet Mike Terfloth in Xanten bei Lemkens & Lemkens als Steuerberater. Da er momentan ungewohnt viel Zeit hat, möchte er sich bald mit seiner Master-Arbeit (Steuerrecht) beschäftigen. „Ich muss mich nur einmal aufraffen und beginnen. Ich schiebe das schon einige Zeit vor mir her“, sagt er.

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