Lokalsport 330 Lauf-Asse im Winkelschen Busch

Sonsbeck · Favoritensiege beim 30. Sonsbecker Frühjahrs-Waldlauf. Frank Klein sorgt für gelebte Integration mit Asylbewerbern.

 Mohamed Mohumed (vorn) von der DJK VfL Willich lief der Konkurrenz im Cross-Sprint auf und davon. Der frühere Sonsbecker Leichtathlet und heutige Abteilungsleiter des Willicher Vereins, Frank Klein, sorgte mit der Einladung der Asylbewerber für gelebte Integration.

Mohamed Mohumed (vorn) von der DJK VfL Willich lief der Konkurrenz im Cross-Sprint auf und davon. Der frühere Sonsbecker Leichtathlet und heutige Abteilungsleiter des Willicher Vereins, Frank Klein, sorgte mit der Einladung der Asylbewerber für gelebte Integration.

Foto: Olaf Ostermann

Zum 30. Mal veranstaltete die Leichtathletik-Abteilung des SV Sonsbeck den Frühjahrs-Waldlauf. Rund 330 Teilnehmer machten sich auf den Weg in den Winkelschen Busch. "Wir haben auf mehr Nachmelder gesetzt", meinte Werner Riedel, Abteilungsleiter und Trainer. Aber schon im Startfeld der Jugend habe es Lücken gegeben. Für einige spielte das kühlere, aber trockene Wetter eine Rolle nicht teilzunehmen, für andere weitere Wettkämpfe an diesem Wochenende in der Umgebung. "Mit 80 Teilnehmern ist die Seniorenklasse gut vertreten", so Riedel, der generell ein leistungsstarkes Teilnehmerfeld feststellte. Wieder mit dabei: Sina Rodermund (1999) vom SV Sonsbeck, die nach längerer Verletzungsphase in der U 18 startete und Platz eins (2960 m/11:31 min) belegte.

Die Strecke hatten die Veranstalter optimiert und um 120 m auf insgesamt 8480 m erweitert. Diesmal führte der Hauptlauf mit drei Runden über das Waldstadion. Die Zuschauer erlebten Start und Ziel der elf Läufe direkt mit, die Strecke wurde andersherum gelaufen als in den Jahren zuvor. Riedel: "Den Crosslauf veranstalten wir zum zweiten Mal, aber es dauert noch, bis er etabliert ist. Mit zwölf Teilnehmern ein eher kleines Feld und leider keine Wiederholer." Vertreten sind die Vereine aus dem Umfeld, erstmals dabei Sportler aus dem Duisburger und Emmericher Raum.

Die Bambini gingen als erste mit einer Minirunde von 650 m an den Start. Stolz nahmen sie später von René Niersmann ihre vermutlich erste sportliche Auszeichnung entgegen. Der jüngste Teilnehmerin hieß Leonard, Jahrgang 2013. Beim Hauptlauf mit vier Runden und 8490 m in den Klassen W/M 30 bis 80 entschied am Spätnachmittag schnell Tim Schüttrigkeit (1996) das Rennen für sich. Im November wurde er Nordrhein-Crossmeister in der Jugend, für sein mutiges Rennen bei den Deutschen U 23-Crossmeisterschaften in Herten Anfang März belegte er den achten Platz. Der Klever wird als Senkrechtstarter gehandelt, der zunächst bei der LG Alpen und mittlerweile beim LAV Bayer Uerdingen trainiert. Gleich zu Beginn setzte er sich vom Läuferfeld ab, baute seinen Vorsprung weiter aus und lief als Erster ins Ziel (26:47).

"Der fliegt durch die Runden. Der wird zur Spitzenklasse gehören", kommentierte Erich Nabbefeld. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden Marco van Beek (M 45) mit einer Zeit von 32:15 min und Jens Burkhard (M 40) mit 32:49. Nabbefeld erinnerte sich noch an den ersten Waldlauf. Zur Premiere 1986 holte er damals seinen Schützling, die Deutsche Meisterin Elisabeth Franzis, nach Sonsbeck. "Ich fand zu Sonsbeck, der Perle am Niederrhein, gehört ein Waldlauf", sagte er im Rückblick. Drei Jahrzehnte sind seither vergangen - Faszination, familiärer Charme und Leistung sind geblieben. Auch das gehört in Sonsbeck dazu: Frank Klein, Abteilungsleiter in Willich, lud Asylbewerber nach Sonsbeck ein. Riedel: "Über den Sport lässt sich viel integrieren. Solche Veranstaltungen verbinden."

(sabi)
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