Fußball-Stadtmeisterschaft in Rheinberg Der Pokal steht wieder beim SV Millingen

Rheinberg · Mit einem 3:0-Sieg im Endspiel über den TuS Borth haben die A-Liga-Fußballer von Trainer Ulf Deutz die Rheinberger Titelkämpfe gewonnen. Der SV Orsoy holt sich Platz drei im Elfmeterschießen. Der SV Budberg musste sich Kritik gefallen lassen.

 Siegerfoto mit Pokal beim SV Orsoy: Der SV Millingen wurden durch einen 3:0-Sieg über den TuS Borth Rheinberger Fußball-Stadtmeister 2022.

Siegerfoto mit Pokal beim SV Orsoy: Der SV Millingen wurden durch einen 3:0-Sieg über den TuS Borth Rheinberger Fußball-Stadtmeister 2022.

Foto: Verein

Ulf Deutz konnte gar nicht schnell genug wegrennen, bis seine Mannschaft ihn dann doch noch erwischte. Kurz nach der Siegerehrung hatten die Spieler den durch den 3:0 (3:0)-Erfolg über den TuS Borth gewonnenen Stadtpokal mit reichlich Bier aufgefüllt, um ihrem Trainer eine Dusche zu verpassen – mit Erfolg. Doch nicht nur beim Jubeln glänzte der SVM. Auch spielerisch wusste die Deutz-Elf auf dem Rasenplatz in Orsoy zu überzeugen. Trotz der warmen Temperaturen zeigte der A-Ligist eine läuferisch starke Leistung und spielte insgesamt mit wenigen Kontakten nach vorne. Dass am Ende zwei Siege gegen einen B-Ligisten zum Titel reichen würden, war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten.

Nach dem Gruppensieg vor dem SV Orsoy bekam’s der SVM am Samstagabend überraschend mit den Borther zu tun, die den SV Budberg und Concordia Rheinberg in der Gruppe A hinter sich gelassen hatten. Auch im Endspiel ging der A-Liga-Absteiger als Außenseiter ins Rennen. Die Borther konnten längst nicht mehr so gut mithalten wie noch unter der Woche. Millingen machte direkt ernst und ging durch den Treffer von Steven Schön (7.) früh in Führung. Der Stürmer konnte die starke Vorarbeit von Yannik Manko am zweiten Pfosten unbedrängt verwerten. 15 Minuten später war‘s wieder Schön, der mit einem Flachschuss allerdings am rechten Pfosten scheiterte.

Bei Ecken strahlte der SVM ebenfalls viel Gefahr aus, die TuS-Defensive hatte ihre Probleme und konnte gegen einen gut gestaffelten Gegner kaum Akzente in der Offensive setzen. Luca Christmann versenkte einen ruhenden Ball zum 2:0 (34.), Neuzugang Tim Langhanki sorgte kurz vor der Halbzeitpause für die Vorentscheidung (38.). Im zweiten Durchgang spielte der Favorit den Drei-Tore-Vorsprung sicher herunter und ließ nichts mehr zu. „Wir freuen uns über den Titel und den souveränen Sieg“, sagte der bierdurchnässte Ulf Deutz. Millingen hatte die Trophäe zuletzt 2018 gewonnen.

Die Borther hingegen mussten ihre erste Niederlage in der Vorbereitung einstecken. „Man hat gemerkt, dass die Jungs nach dem zweiten Spiel innerhalb von 24 Stunden komplett platt waren. Trotzdem haben wir mehr erreicht als erwartet und uns insgesamt gut präsentiert“, meinte Coach Patrick Heydrich. Mit Thomas Beckedahl, der am Wochenende den verhinderten Pascal Kastendieck zwischen den Pfosten vertrat, hat der TuS den gesuchten zweiten Torhüter gefunden.

Schweren Herzens musste der Gastgeber aus Orsoy die Trophäe zur Siegerehrung hergeben, die von SVO-Präsident Philipp Berndtsen, Fußball-Abteilungsleiter Sven Hannemann sowie Vertretern des Stadtsportverbands Rheinberg durchgeführt wurde. Zu den knapp 150 Zuschauern zählte auch Rainer Lempert. Millingens Sportlicher Leiter war zwar glücklich über den Turniersieg, hätte sich jedoch gerne ein Finale gegen die Budberger Bezirksliga-Mannschaft gewünscht. Der SVB trat abgesehen vom Auftaktspiel mit unterklassigen Teams an, was auf der Anlage in Orsoy nicht nur Lempert kritisierte: „Das würde es bei uns nicht geben. Es ist auch für den Ausrichter ärgerlich, weil sicher noch mehr Zuschauer hier gewesen wären.“

Mit einer gemeinsamen Party fand das Turnier seinen Ausklang. Die Millinger Feierlichkeiten bei Torschütze Luca Christmann im Garten dauerten noch bis tief in die Nacht. Am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr machten sich die letzten Spieler auf den Heimweg. Schon am kommenden Sonntag treffen der TuS Borth und der SV Millingen erneut aufeinander. Dann kämpfen beide Teams um den Einzug in die zweite Runde des Moerser Kreispokals.

Der SV Orsoy hat das Spiel um Platz drei mit 7:6 nach Elfmeterschießen gewonnen. Nach 90 Minuten stand es 2:2 (0:1). Zuvor hatte der B-Ligist einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Simon Kömpel (10.) und Jan Luca Drüppel (55.) brachten den Favoriten in Front. Der SVB, der gegen Borth am Freitag noch mit der „Vierten“ angetreten war, schickte zu großen Teilen die zweite Mannschaft ins Rennen. Nach dem Anschlusstor von Florian Hentschel (58.) landete eine verunglückte Flanke von Bengi Vilgrain im langen Eck. In der Nachspielzeit verpasste der SVO den Sieg nur knapp.

Die Entscheidung musste im Elfmeterschießen fallen. Budbergs dritter Schütze Sven van Dyck fand seinen Meister in Orsoy-Keeper Pascal Jetten. SVO-Kapitän Felix Hochstein hätte schon alles klar machen können, senste den Ball allerdings an die Latte. Budbergs Torwarttrainer Volker Prangen schoss beim Stand von 4:4 rechts vorbei, Berin Con verwandelte den letzten Elfmeter. „Wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft und haben uns gut zurückgekämpft. Den dritten Platz nehmen wir gerne mit“, sagte Orsoys Trainer Björn Wenzel, der mit 39 Jahren noch selbst die Schuhe schnüren musste.

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