Jugendausschuss in Sonsbeck SPD-Antrag auf feste Termine des Jugendamts abgelehnt

Sonsbeck · Die Gemeinde Sonsbeck bleibt bei ihrem System, Beratungstermine mit Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes vorab telefonisch vereinbaren zu müssen. Dem Beschluss des Jugendausschusses ging eine lange Debatte voran.

 Ein Kind weint in seinem Zimmer. Bei Problemen in der Familie bietet das Jugendamt Beratungstermine an (Symbolfoto).

Ein Kind weint in seinem Zimmer. Bei Problemen in der Familie bietet das Jugendamt Beratungstermine an (Symbolfoto).

Foto: dpa, Patrick Pleul

Nach langer Debatte hat der Jugendausschuss den Antrag der SPD mehrheitlich abgelehnt, monatlich eine feste Sprechstunde des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) im Sonsbecker Rathaus zu etablieren. Mit dem Beschluss bleibt die Gemeinde bei dem System, Termine mit Mitarbeitern des Jugendamtes vorab telefonisch vereinbaren zu müssen.

Die SPD warb dafür, mit einer festen Sprechstunde des ASD Xanten, der Familienberatungen in Xanten, Alpen und Sonsbeck anbietet, mehr Präsenz vor Ort zu erreichen. „Die Pandemie hat den Beratungsbedarf deutlich erhöht“, sagte Nadine Bogedain (SPD). Eltern hätten durch Homeschooling die Betreuung ihrer Kinder und den Beruf unter einen Hut bringen müssen, einige seien von Kurzarbeit betroffen und hätten Geldsorgen. „Und die Erstklässler haben mehr Zeit im Wechselunterricht als in der Schule verbracht“, so Bogedain. „All diese Umstände erzeugen psychischen Druck.“

Die SPD vermutet eine große Dunkelziffer an Menschen, die Hilfe des ASD benötigen. Sie sieht die Hemmschwelle, zur Beratung zu gehen, aber höher an, wenn ein Termin vereinbart werden muss, anstelle dass monatlich ein Ansprechpartner vor Ort ist. Grüne und BIS unterstützten den Antrag. „Manche Menschen muss man an die Hand nehmen, damit sie eine Beratung annehmen, da reicht es nicht, ihnen eine Telefonnummer zu geben“, sagte Stefanie Michaelis (Grüne).

„Bei akutem Bedarf verweist man doch erst recht nicht auf einen Termin, der womöglich erst in drei Wochen ist“, entgegnete Ralf van Step­haudt (FDP), der wie die CDU der Verwaltung folgte, bei dem System individuell zu vereinbarender Termine zu bleiben. Das habe sich laut Verwaltung „nach Rücksprache mit dem ASD bewährt“. In der Vergangenheit habe es feste Sprechstunden im Rathaus gegeben, diese seien aber kaum angenommen worden. Ein ASD-Mitarbeiter sollte nicht im Rathaus sitzen und auf Klienten warten, während an anderer Stelle sein Einsatz nötig wäre, ergänzte Christiane Grütters (CDU).

(beaw)
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