Nach mehreren Anläufen Baustart an der Wardter Südsee

Xanten · Auf dem Gelände in der Nachbarschaft des Strandbads werden vor allem Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften entstehen. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist deutlich größer als das Angebot. Notfalls entscheidet das Los.

 Am Montag gaben Vertreter der Lokalpolitik und der Verwaltung den Startschuss für das Neubaugebiet in Wardt. In den kommenden Monaten werden hier hauptsächlich Einfamilienhäuser entstehen.

Am Montag gaben Vertreter der Lokalpolitik und der Verwaltung den Startschuss für das Neubaugebiet in Wardt. In den kommenden Monaten werden hier hauptsächlich Einfamilienhäuser entstehen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Planungen haben länger gedauert als üblich, doch nun können die Bagger anrollen: Mit einem symbolischen Spatenstich gab Bürgermeister Thomas Görtz am Montag gemeinsam mit Vertretern der Fraktionen den Startschuss für das Neubaugebiet auf dem früheren Gelände des Freizeitzentrums Xanten in Wardt. An der Ecke Strohweg/Am Meerend entstehen in den nächsten Jahren vor allem Häuser für Familien. Bis zum Sommer soll die Erschließung beendet sein, dann können die ersten Käufer mit ihrem Neubau beginnen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Was ist geplant?

Die Stadt verkauft Grundstücke mit Größen zwischen 211 und 420 Quadratmetern für den Bau von 24 Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften. Außerdem werden zwei Mehrfamilienhäuser errichtet. Das Bauland kostet 140 Euro je Quadratmeter. Damit liegt die Stadt am unteren Ende der Möglichkeiten. Im Rat war im Sommer 2018 noch von einer Preisspanne zwischen 140 und 200 Euro pro Quadratmeter die Rede gewesen. Für die Sechs-Parteien-Häuser hat die Stadt hingegen ein Bieterverfahren eingeleitet. 15 Gebote liegen vor. Wer den höchsten Kaufpreis zahlt, erhält den Zuschlag.

Wer kann kaufen?

Seit Bekanntwerden der Planungen hatten sich über 200 Interessenten bei der Stadt gemeldet. Von ihnen haben später 52 ihr konkretes Kaufinteresse signalisiert. Da die Nachfrage deutlich über dem Angebot liegt, hat der Rat im Sommer einen Kriterienkatalog für die Vergabe der Grundstücke verabschiedet. Je mehr Zähler auf dem Konto, umso besser stehen die Chancen für einen Zuschlag. Einige Beispiele: Hat ein Bewerber einen Arbeitsplatz in Xanten, erhält er fünf Punkte gutgeschrieben. Gleiches gilt für das Vorliegen einer Behinderung oder die Pflege eines Menschen mit anerkannter Pflegestufe im Haushalt. Für jedes Kind gibt es zehn Punkte, ebenso wenn der Interessent bislang kein Wohneigentum hat.

Wie geht es weiter?

Alle Bewerber müssen nun konkret sagen, ob sie kaufen möchten. Mit den ersten Beurkundungen rechnet Görtz in den kommenden zwei Monaten. Liegen mehr Bewerbungen vor, als Grundstücke zu vergeben sind, entscheidet bei gleicher Punktzahl das Los.

Haben Wardter bei der Grundstücksvergabe Vorteile?

Je sechs Grundstücke für die Bebauung mit freistehenden Einfamilienhäusern sowie sechs Grundstücke für die Bebauung mit Doppelhaushälften stehen zunächst ausschließlich Bewerbern zum Erwerb zur Verfügung, die innerhalb der vergangenen zehn Jahre mit Hauptwohnsitz im Stadtbezirk Wardt gemeldet waren oder es derzeit sind. Die übrigen Grundstücke werden entsprechend ausschließlich denjenigen Bewerbern angeboten, die nicht mit ihrem Hauptwohnsitz im Stadtbezirk Wardt gemeldet sind oder waren.

Werden in den Mehrfamilienhäusern auch Sozialwohnungen entstehen?

Die Forderung nach der Schaffung von preiswertem Wohnraum ist immer wieder in der Öffentlichkeit und von politischer Seite zu hören. Festgelegt ist dies für Wardt jedoch nicht. Den Investoren der beiden Mehrparteienhäuser ist es freigestellt, ob sie die Wohnungen frei finanzieren oder mit öffentlicher Förderung errichten.

Was wird gegen Grundstücksspekulanten unternommen?

Ein Käufer muss innerhalb von zwei Jahren mit dem Bau beginnen – es sei denn, nachvollziehbare Gründe erlauben eine Fristverlängerung. Ein Weiterverkauf an Dritte ist für einen bestimmten Zeitraum ebenfalls nicht möglich; die Stadt erhält ein Recht auf Rückabwicklung des Kaufs.

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