Xanten Sparkassen: Noch keine Entwarnung
Xanten · Rheinberg/xanten/Alpen/Sonsbeck Der Streit um den Markennamen Sparkasse zwischen der Bundesregierung und der Europäischen Union ist beigelegt. Außerhalb der Sonderreglung für die Berliner Bank darf sich zukünftig kein Kreditinstitut Sparkasse nennen, dessen öffentlich-rechtlicher Auftrag nicht per Gesetz klar definiert ist. RP-Redakteur Dirk Möwius sprach gestern mit dem Vorstandssprecher der Sparkasse am Niederrhein, Karl-Heinz Tenter, über diese Entscheidung.
Sie haben in den letzten Monaten immer wieder betont, wie wichtig es ist, die öffentlich-rechtlichen Sparkassen mit ihrem jetzigen Auftrag zu erhalten. Können Sie nach der Einigung zwischen EU und Deutschland Entwarnung geben?
Tenter Zunächst ist das eine gute Entscheidung für die Sparkassen. Außerhalb von Berlin können sich die Menschen auch zukünftig darauf verlassen, dass dort, wo Sparkasse drauf steht, auch wirklich Sparkasse drin ist. Entwarnung kann ich trotz des Erfolgs jedoch nicht geben.
Was trübt Ihre Freude?
Tenter Die bevorstehende Änderung des Sparkassengesetzes in NRW erfüllt uns weiter mit Sorge. Der Landesfinanzminister beabsichtigt offenbar immer noch die Einführung von sogenanntem Stammkapital. Damit wäre die Gefahr verbunden, dass Sparkassen zukünftig verkäuflich würden.
Wäre das so schlimm?
Tenter Es steht zu befürchten, dass dadurch die Gemeinwohlorientierung der Sparkassen zum Wohle der Region und der hier lebenden Menschen in Frage gestellt würde. In mehr als 40 Geschäftsstellen finden unsere Privat- und Geschäftskunden heute gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Überdies spenden wir in jedem Jahr mehr als eine Million Euro an Vereine, Verbände und Institutionen sowie in kulturelle und soziale Projekte. Es ist sehr fraglich, ob wir dies alles beibehalten könnten, wenn Anteile unserer Sparkasse verkauft würden.