Xanten Sparkassen-Azubis begeistern als Schauspieler

Xanten · Seit Jahren machen die Auszubildenden der Sparkasse am Niederrhein immer wieder Theater, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Arbeit auf der Bühne ist Teil ihrer Ausbildung. Sie sollen dabei nicht nur ihre Team- und Stressfähigkeit erproben lernen, sondern vor allem erfahren, wie man gemeinsam als Team neue ungewohnte Anforderungen meistert.

 Die Sparkassen-Azubis brachten das Stück "Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken"auf die Bühne

Die Sparkassen-Azubis brachten das Stück "Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken"auf die Bühne

Foto: Dieker

Dazu passte das in diesem Jahr vom Leiter des Jungen Moerser Schlosstheaters Holger Runge für sie ausgewählte Stück "Wenn ich was anderes machen würde, würde ich vielleicht nicht immer ans Geld denken" der Berliner Theaterautorin Felicia Zeller. Knapp ein halbes Jahr hatten die diesmal zehn beteiligten Auszubildenden Zeit gehabt, das ziemlich texthaltige Stück zur Bühnenreife zu bringen. Nun präsentierten sie das Ergebnis in einer ersten, für ihre Sparkassenkollegen vorbehaltenen, geschlossenen Aufführung im Schlosstheater. Dabei ging es in drei dramaturgisch getrennten Episoden um die unterschiedlichen Aspekte von Konsum.

So versuchte im ersten Akt eine verzweifelte Frau, ihren hoch verschuldeten, kaufsüchtigen Ehemann von weiteren unnützen Käufen abzubringen, ließ sich am Ende aber von einem teuren Geschenk ihres Mannes wieder besänftigen. Im zweiten Akt erlebten die Zuschauer dann den Prototyp eines notorisch unzufriedenen Kunden, der sich mit einer Welle von Prozessen gegen vermeintlich minderwertige Waren- und Dienstleistungsangebote zur Wehr zu setzen versuchte, und dabei immer aggressiver und gewalttätiger wurde. Und im dritten Akt schrieb eine Frau sich selber eine Kündigung: "Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit und hoffen, dass Sie nie wieder...., nie wieder..."

Der an dieser und anderen Stellen abrupte Abbruch des Textes war ebenso wie die stotternde Wiederholung einzelner Wörter ein besonderes sprachliches Stilelement des Stückes, und stellte neben der Textmenge eine zusätzliche Herausforderung für die zehn jungen Bühnenakteure dar. Darüber hinaus hatte Runge die eigentlich aus einem Dialog und zwei Monologen bestehenden Episoden so umgestaltet, dass darin nicht nur zwei, sondern alle zehn Azubis mitspielen konnten. Ein dramaturgischer Kniff, der das Publikum an einigen Stellen zu spontanen Heiterkeitsausbrüchen verleitete und den Akteuren am Ende auch einen begeisterten Applaus bescherte.

(RP)
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