Sonsbeck Sonsbecker Bauernschaften fusionieren

Sonsbeck · Aus sechs mach drei: Weil es immer weniger Vollerwerbsbetriebe gibt, werden die Aufgabenbereiche gebündelt.

 Die drei Vorsitzenden (von links): Johannes van Betteray (Sonsbeck-Hamb), Hans-Dieter Hinßen (Labbeck-Hammerbruch) und Heinz-Josef Hensen (Balberg-Berg).

Die drei Vorsitzenden (von links): Johannes van Betteray (Sonsbeck-Hamb), Hans-Dieter Hinßen (Labbeck-Hammerbruch) und Heinz-Josef Hensen (Balberg-Berg).

Foto: Olaf Ostermann

Turnusgemäß stehen bei den Ortsbauernschaften Sonsbeck alle sechs Jahre Wahlen an. Im Rahmen der Winterversammlung schlugen die Vorstände nun eine Fusion untereinander vor. Statt der bisherigen sechs Einzelbauernschaften wolle man die Bauernschaften im Gebiet der Gemeinde Sonsbeck auf drei reduzieren. Ein Vorschlag, der mehrheitlich angenommen wurde.

Die Fusion ist dem Strukturwandel geschuldet. Vielerorts sind nur noch wenige Vollerwerbsbetriebe in den Bauernschaften verblieben, eine Bündelung der Aufgaben daher sinnvoll. Auch eine einzige große Bauernschaft innerhalb des Gemeindegebietes wäre denkbar gewesen. Da es sich bei der Vorstandarbeit jedoch um rein ehrenamtliches Engagement handele, spreche vieles für die Dreiteilung, wie die drei Ortslandwirte erklärten.

So könne bei der Teilnahme an Verbandstagen, Sitzungen (unter anderem in Bonn) sowie der Bewältigung vielfältiger Aufgaben vor Ort den spezialisierten Betriebsarten Rechnung getragen werden.

Die Fusion war schnell geklärt: Hamb wurde Sonsbeck zugeschlagen, Hammerbruch ist nun Bestandteil von Labbeck. Zudem bilden Berg und Balberg eine Einheit. Durch diese Verteilung "können wir mit den Vorständen die Interessen aus den Bauernschaften weitergeben, um gehört zu werden", erklärte Johannes van Betteray die Zusammenführung. Die Ortsvorsitzenden verstehen sich zugleich als Vermittler zwischen Gemeinde und Landwirtschaft. "So können Probleme, wie Erosionsschutz an Hanglagen, schnell gelöst werden." In Sonsbeck gebe es noch einen hohen Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben, erläuterte Heinz-Josef Hensen. Rund zwei Drittel der Gemeindefläche werde von rund 70 landwirtschaftlichen Betrieben genutzt. 161 Mitglieder haben die drei Ortsbauernschaften.

Auch Aktuelles aus der Agrarpolitik stand auf der Tagesordnung. Trotz der Wetterkapriolen habe man ein zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften können, fasste der Kreisvorsitzende Wilhelm Neu das Jahresergebnis zusammen. Das Tierwohl wurde ebenso thematisiert wie der Pflanzensachkundenachweis, die Gänseproblematik, die geänderte Gülleausbringungsverordnung oder der immer größer werdende Bürokratieaufwand. Aber auch das Image der Landwirte war Gesprächsthema. Es werde immer auf die Landwirte geschimpft, wenn Rückstände aus vielfach kontrollierten Mitteln in der Nahrungskette verbleiben. "Dabei produzieren wir in Deutschland die sichersten, hochwertigsten und günstigsten Lebensmittel", so Heinz-Josef Hensen. Bei den Mitteln sei der Landwirt lediglich Verbraucher und verlasse sich auf die Kontrollinstanzen.

(rih)
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