Kommentar zur Zukunft der Gesamtschule Ganz so leicht wäre die Trennung nicht

Meinung · Mit Sonsbecks Rück­zug aus der gemeinsamen Verantwortung für die Gesamt­schule steht Xanten vor der Frage, wie die Sanierung finanziell zu stemmen ist.

 Willi-Fährmann-Gesamtschule Xanten-Sonsbeck (Archiv).

Willi-Fährmann-Gesamtschule Xanten-Sonsbeck (Archiv).

Foto: Markus Plüm

In Xanten dürfte man über diese Debatte nicht erfreut sein: Sonsbeck denkt über einen Rück­zug aus der gemeinsamen Verantwortung für die Gesamt­schule nach. Das dürfte aber nicht überraschend kommen. Die Gemeinde freut sich auf die private Realschule, die dort im Sommer starten soll, gleichzeitig ist für mehrere Millionen Euro eine umfangreiche Sanierung der Gesamtschule notwendig – und sie ist nur noch in Xanten. Offensichtlich ist Sonsbeck nicht bereit, sich zu den bisherigen Bedingungen an den Kosten in der Nachbarstadt zu beteiligen.

Aber für Xanten ist es ein ungünstiger Zeitpunkt für diese Debatte, weil nicht nur die Gesamtschule, sondern auch das Gymnasium saniert werden muss. Darüber diskutiert der Rat bereits, am Dienstag dürfte er grünes Licht für die weiteren Planungen geben. Verwaltung und Politik würden beide Schulen gern zusammen voranbringen. Das wird durch Sonsbecks Vorstoß schwieriger, weil Xanten für die Gesamtschule erst mit dem Nachbarn klären muss, unter welchen Bedingungen er eine Sanierung mitträgt oder ob er austritt. Diese Option gibt es in der Satzung des Schulverbandes. Aber ganz so schnell geht es nicht: Sonsbeck muss sein Ausscheiden ein Jahr vorher ankündigen und für seine Schüler noch neun Jahre lang Beiträge zahlen. Aber eine Millionen schwere Sanierung dürfte schwieriger werden, wenn beide Partner sich trennen. Schließlich will niemand, der das gemeinsame Haus verlassen will, noch viel Geld hineinstecken.

Markus
Werning

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