Ärger über stinkende Abfallbehälter Sonsbeck will Mülltonnen-Reinigung testen

Sonsbeck · Beratungsbedarf in der Politik gibt es noch über die Häufigkeit und ob nur Bio- oder auch Restmüllbehälter in Sonsbeck gesäubert werden sollen. Für die Berechnung der Müllgebühren braucht’s einen Beschluss.

In Rheinberg wurden die Biotonnen viele Jahre lang gereinigt. Dabei wurden die leeren Behälter in ein Fahrzeug gehievt und komplett durchgespült. 
  RP-Archivfoto: arfi

In Rheinberg wurden die Biotonnen viele Jahre lang gereinigt. Dabei wurden die leeren Behälter in ein Fahrzeug gehievt und komplett durchgespült. RP-Archivfoto: arfi

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

In Rheinberg ist es jahrelang Bestandteil der Müllentsorgung gewesen: Einmal im Jahr wurden die Biotonnen nach der Leerung von einer externen Firma gereinigt. Was in Rheinberg inzwischen eingestellt wurde, könnte in Sonsbeck neu eingeführt werden. Bürger würden sich – gerade in den Sommermonaten – über verdreckte und stinkende Mülltonnen ärgern, gab die CDU in der Sonsbecker Ratssitzung an und beantragte, die regelmäßige Reinigung der Bio- und Restmülltonnen in der Gemeinde bei der Neuausschreibung der Müllentsorgung in das Leistungsangebot aufzunehmen.

Ein grundsätzliches Interesse an diesen Reinigungen, die laut Kämmerer Willi Tenhagen rund vier Euro pro Tonne kosten würden, zeigten alle Fraktionen. Der CDU zufolge würden die Mülltonnen zum Teil von Ungeziefer befallen. Schimmelpilzkulturen würden sich bilden, welche besonders für Allergiker oder immunschwache Personen gesundheitsgefährdend sein könnten. Auch die Grünen gaben an, dass es sich nicht nur um eine Frage der Geruchsbelästigung handle. Vor allem in Mehrfamilienhäusern, in denen die Mülltonnen oft in geschlossenen Räumen wie Garagen oder Kellern aufbewahrt würden, seien Krankheitserreger ein Thema.

Nicht einigen konnte sich die Politik allerdings, ob nur Bio- oder auch Restmülltonnen gereinigt werden sollten und wie oft dies geschehen sollte. Ebenfalls gab es Bedenken, diese Leistung in der Ausschreibung der Müllentsorgung zu verankern, weil man dann an eine Vertragszeit von acht Jahren gebunden wäre. Wie berichtet, endet nach acht Jahren der Vertrag mit dem Entsorgungsunternehmen Schönmackers, den Sonsbeck 2013 zusammen mit Xanten und Alpen abgeschlossen hatte. Über eine europaweite Ausschreibung soll ein neuer Anbieter gefunden werden. Die drei Kommunen wollen weiter zusammen arbeiten.

Die Ratsmitglieder plädierten letztlich dafür, die Reinigung im kommenden Jahr durch eine externe Firma zunächst zu testen. Einen Beschluss gab es aber nicht. Man wolle sich im nächsten Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Soziales am 23. November nochmals über den Reinigungszyklus und die betreffenden Abfallbehälter beraten. Auf Grundlage der Ausschussempfehlung wird dann auch die Kalkulation der Müllgebühren vorgenommen. Auf einen Ratsbeschluss im Dezember kann Kämmerer Tenhagen nicht warten.

(beaw)
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