Sonsbeck Kindergartenkinder auf der Suche nach der Königin
Sonsbeck · Der Labbecker Hobby-Imker Marcel Piel zeigte dem neugierigem Nachwuchs des Kindergartens St. Georg, wie Bienen leben. Der erwirtschaftete Honig wird im Kindergarten verkauft, der Erlös kommt dem Förderverein zu Gute.
„Das war aber eine schöne Geburtstags-Überraschung“, bedankt sich Ilay, die Finger noch klebrig vom Honig. Der frischgebackene Sechsjährige ist mit elf Kindergartenkindern zu Gast bei Rebecca und Marcel Piel. Seit rund einem Jahr frönt Marcel Piel seinem neuen Hobby, der Imkerei. Gemeinsam mit seiner Familie, zu der neben seiner Frau Rebecca auch die Kinder Amelie (2) und Kindergartenkind Philipp (3) gehören, hat er nicht nur nach und nach den Garten bienenfreundlich gestaltet, sondern sich auch die Kenntnisse rund um Bienenstock und Imkerhandwerk angeeignet.
Einen Teil des Honigs, den er so erwirtschaftet, stiftet der Labbecker dem St.-Georg-Kindergarten. Dort wird er nicht nur gerne gegessen, die Abgabe der restlichen Gläser gegen eine Spende kommt gleichzeitig auch dem Förderverein zugute. „Durch die Beschäftigung mit den Bienen haben wir einen ganz neuen Blick für die Natur bekommen“, erzählt Marcel Piel. „So entstand die Idee, das auch anderen Kindern näher zu bringen.“ Beispielsweise indem das „Honig-Geld“ demnächst in den Bau eines Insektenhotels oder einer sogar einer Wildblumenwiese am Kindergarten investiert wird. Zudem hofft er, dass das Projekt auch bei anderen Imkern Anklang findet und sie sich ebenfalls mit Rat und Tat oder auch Honig daran beteiligen.
Heute sind ein Dutzend Jungen und Mädchen aus dem St.-Georg-Kindergarten bei den Piels im Garten. Sie erfahren jede Menge Interessantes und Nützliches über das Leben der Insekten und den Aufbau eines Bienenstockes. Zudem schauen sie sich die rund 50.000 Bienen, die so einen Bienenstock bevölkern, aus der Nähe an. Aus direkter Nähe, denn sie dürfen die männlichen Bienen sogar auf die Hand nehmen. „Die Drohnen stechen nicht.“
Anfänglich sind die Kinder nicht überzeugt. Aber die Souveränität mit der Erwerbsimker Bernhard Heuvel, der Marcel Piel mit seinem langjährigen Fachwissen im Umgang mit den Insekten an diesem Vormittag unterstützt, nimmt ihnen schnell die Scheu. Noch besser gefällt ihnen jedoch das Ausschlecken der Honigwaben. Auch da wird erst einmal mit großen Augen gestaunt, wie die beiden Imker die Tiere mit dem Rauch aus dem Smoker beruhigen, dann eine Wabenscheibe mit wenigen Bienen suchen und diese sanft abstreifen.
Dann darf probiert werden. Der Honig ist deutlich leckerer als wenig später die sauer schmeckenden Blütenpollen. „Honig, Honig, wir wollen Honig“, skandieren die Kinder daher lachend. Ilay und Peter müssen sich zum Naschen erst einmal wieder aus den Imkeranzügen pellen. Bis vor wenigen Minuten haben die anderen Kinder sie noch brennend um das Outfit beneidet. Jetzt sind sie froh, dass der Finger mit dem Honig direkt in den Mund geschoben werden kann.
