Schulbildung in der Gemeinde Sonsbecker Rat rüstet Grundschule für digitalen Unterricht

Sonsbeck · Nach einem einstimmigen Beschluss des Medienkonzeptes der Johann-Hinrich-Wichern-Schule sollen nun Fördergelder für die technische Ausstattung fließen. Nicht alle Schüler bekommen Tablets.

Die Sonsbecker Grundschüler sollen für den digitalen Unterricht besser ausgestattet werden (Symbolfoto).

Die Sonsbecker Grundschüler sollen für den digitalen Unterricht besser ausgestattet werden (Symbolfoto).

Foto: dpa/Armin Weigel

Um im digitalen Zeitalter bei der Bildung mithalten zu können, ist die technische Aufrüstung an Schulen so notwendig wie kostenintensiv. Die Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule Sonsbeck hat mit der Gemeinde als Schulträger die Weichen für das digitale Lernen gestellt. Als Voraussetzung für Mittel aus dem Förderprogramm Digitalpakt Schule von Bund und Land wurde ein Medienkonzept erarbeitet, das verbindliche Anforderungen in den Lehrplänen sowie technische Anforderungen festhält. Noch in seiner letzten Sitzung gab der Sonsbecker Rat grünes Licht für das Konzept.

Als Bildungsziel gilt demnach, dass zum Ende der Grundschulzeit alle Schüler über Basiskompetenzen im Umgang mit digitalen Geräten verfügen sollen, um gut vorbereitet in die weiterführenden Schulen übergehen zu können. Das digitale Lernen soll sich daher durch den gesamten Stundenplan ziehen: Vom Verfassen und Überarbeiten von Texten im Deutschunterricht, über die Recherche im Sachunterricht bis zur Nutzung von Bildbearbeitungsprogrammen im Fach Kunst.

Doch nicht nur das technische Wissen steht im Vordergrund, schon ab den ersten beiden Klassen sollen auch ethische Grundsätze beim Surfen im Netz vermittelt werden. In den Klassen drei und vier kommen dann Themen wie Datenschutz dazu, die Beeinflussung durch Medien oder der richtige Umgang bei gefährdenden Inhalten.

Um das zu realisieren, steht im Rahmen des Digitalpaktes in den Klassen- und Fachräumen eine flächendeckende W-Lan-Anbindung an. In den Klassen eins und zwei soll es zudem sechs Dokumentenkameras mit fest installierten Beamern geben, in den Klassen drei und vier sechs Smartboards. Hinzu kommen 15 Tablets, zehn Laptops sowie zehn Lernroboter, sogenannte Ozobots. Für die digitale Kommunikation soll die vom Schulministerium entwickelte Lernplattform Logineo dienen. Fortbildungen der Lehrer ergänzen das Konzept.

Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 106.630 Euro, davon werden 90 Prozent, also 95.966 Euro, aus Fördermitteln des Digitalpaktes finanziert. Die Anträge sollen zeitnah erfolgen, die Bewilligung wird für Anfang 2021 erwartet. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt mit zehn Prozent bei 10.664 Euro. Mit Hilfe weiterer Fördermittel des Landes NRW sollen zudem 15 Laptops für Lehrer und 45 Tablets für Schüler der Klassen drei und vier angeschafft werden.

Kritik daran gab es im Rat von der SPD, die sich für alle 228 Grundschüler mobile Endgeräte gewünscht hatte. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig mobile Endgeräte auch für die Erst- und Zweitklässler sind, ich verstehe nicht, warum sie nun außen vor gelassen werden sollen“, sagte Robert Peters. Josef Elsemann von der CDU entgegnete, das Konzept sei Schulsache. Die Politik habe sich nicht in die Gestaltung des Unterrichts einzumischen. Man solle der Schule einfach etwas Zeit geben, um Erfahrung zu sammeln, plädierte Manfred van Rennings. Damit beschloss der Rat das Medienkonzept einstimmig.

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