Sonsbecker als Tatverdächtiger Banküberfall nach fast 20 Jahren aufgeklärt – mit Hilfe eines Zettels
Geldern/Sonsbeck · Die Polizei hat knapp 20 Jahre nach einem Banküberfall in Geldern einen Tatverdächtigen ermittelt. Es handelt sich um einen Mann aus Sonsbeck. Die Ermittler kamen ihm durch ein anderes Delikt auf die Spur.
Ein Mann aus Sonsbeck soll im Jahr 2001 eine Bankfiliale in Geldern überfallen haben. Knapp 20 Jahre später ist er als Tatverdächtiger ermittelt worden, wie die Kreispolizei Kleve am Mittwoch mitteilte. Demnach konfrontierten Ermittler der Kriminalpolizei aus Kalkar den 58-Jährigen am 6. Juli mit der Frage: „Was haben Sie am 20. September 2001 gemacht?“ Daraufhin soll der Mann die Tat eingeräumt und gesagt haben, dass es damals „keine gute Idee“ gewesen sei.
Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte ein damals unbekannter Mann am 20. September 2001 gegen 11.43 Uhr den Container eines im Umbau befindlichen Geldinstituts an der Issumer Straße in Geldern betreten. Er habe an einem Bankschalter einen Jutebeutel auf den Tisch gelegt und dem Angestellten einen Zettel zugeschoben. Aus dem Beutel sollen Drähte herausgeragt haben.
Auf dem Papier hätten abgehakte Worte gestanden, aber sie hätten eindeutig auf einen Banküberfall schließen lassen, berichtete die Polizei. Der Bankmitarbeiter sei aber so irritiert gewesen, dass er regungslos den Zettel angestarrt habe. Daraufhin habe der Räuber die Flucht ergriffen. Den Zettel habe er jedoch zurückgelassen.
Eben dieses Stück Papier habe geholfen, den Täter zu überführen, erklärte die Polizei. Die Spuren auf dem Zettel seien gesichert worden. Damals hätten sie keine Ergebnisse gebracht. Aber fast 20 Jahre später hätten die Kriminalbeamten bei einem Routineabgleich einen Treffer erhalten: Wegen eines anderen Delikts seien dem Sonsbecker Fingerabdrücke abgenommen worden. Dabei erschien er auch als Tatverdächtiger des Raubes im Jahr 2001.
Die Verjährungsfrist für schweren Raub liege bei 20 Jahren, erläuterte die Polizei. Der Überfall liegt aber noch keine 20 Jahre zurück. Der Sonsbecker müsse sich deshalb für seine Tat verantworten, und die Ermittler könnten eine lang ruhende Akte schließen, schreibt die Polizei.