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Sonsbeck Kabarettisten brachten Sonsbecker Kirmeszelt zum Toben

Sonsbeck · Auch ohne neuen König war der Auftakt zum Sonsbecker Schützenfest ein voller Erfolg. Die Lokalmatadorin „de Frau Kühne“ hatte drei begeisternde Kabarett-Neulinge mit zum Comedy-Abend gebracht.

 Oli Materlik aus Leverkusen kam als „Der Köbes“ zum Comedy-Abend im Rahmen des Sonsbecker Schützenfestes. Schnell fand er auch Gäste im Publikum, mit denen er seine Späße treiben konnte.

Oli Materlik aus Leverkusen kam als „Der Köbes“ zum Comedy-Abend im Rahmen des Sonsbecker Schützenfestes. Schnell fand er auch Gäste im Publikum, mit denen er seine Späße treiben konnte.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Mit einem neuen König konnten die Schützenbruderschaften in Sonsbeck in diesem Jahr nicht aufwarten, wohl aber mit einer fulminanten Kirmes-Auftaktveranstaltung am Donnerstagabend im ausverkauften Festzelt auf dem Schweinemarkt. Gleich vier Comedians präsentierten zum „Schützenfesteinläuten“ das Beste aus ihren Soloprogrammen in einer exzellenten Show, allen voran Comedy-Ikone „De Frau Kühne“ aus Lüttingen, die auf ihre charmant-witzige Art durch das dreistündige Programm führte.

„Ich hab euch drei Männer mitgebracht, die lustig und schön sind“, erklärte Kühne den Hunderten von Gästen zu Beginn der Show. Früher habe man solche Männer als „Sahneschnittchen“ bezeichnet, heutzutage spräche man eher von „mega geflashten Playern“. Zum Hauptprogramm gehörten aber auch junge Kabarettisten aus Remscheid, Karlsruhe und Leverkusen. Oli Materlik, ein Stand-up-Comedian, der schon lange zur Spitzenklasse im deutschen Kabarett zählt, kam als Köbes in Kellner-Bekleidung durch die langen Reihen der Zuschauer hindurch auf die Bühne. Den Song „Die kleine Kneipe“ von Peter Alexander sangen die Gäste in bester Feierlaune vom ersten Ton an mit, und auch bei der Vervollständigung von Trinksprüchen zeigte sich das Publikum sehr produktiv.

Mit viel Witz berichtete Materlik von unzähligen Feiern in seiner Kneipe, so von einem amüsanten Junggesellinnen-Abschied und von einem viel zu kostspieligen Babypinkeln. Kühnes zweiter Gast, Sascha Thamm, kam mit seinem Buch „Dynamitfischen in Venedig“, mit dem er in den vergangenen Jahren knapp 400 Mal auf allen Bühnen Deutschlands stand, ins Festzelt. Die Freude sprudelte nur so aus ihm heraus, als er einige seiner Texte und Gedichte, die Eskalationen zu Tage fördern, las. Unvergessen werden den Gästen seine Kirmesbesuche und seine Jugenderlebnisse bleiben, bei denen er unglaubliche Geschichten zum Besten gab, seinem selbstverliehenen Bildungsauftrag aber treu blieb, als er sich nicht ganz jugendfrei darüber ausließ, wie man Fichten von Tannen unterscheiden kann.

Im zweiten Teil des Abends überraschte der Comedy-Förderpreis-Gewinner 2017, Markus Kapp, mit einem Songtext zur Sonsbecker Kirmes und überzeugte wie bei seinen vielen Auftritten in ganz Deutschland zuvor mit umgetexteten Kinderliedern auf seiner Ukulele. So ließ er Pippi Langstrumpf zur Waldorflehrerin werden und stellte gerade mit diesem Text seine hohe Affinität zum Beruf des Lehrers – Kapp ist Musik- und Religionslehrer – heraus. Alle Künstler wurden mit Zugabe-Rufen auf der Bühne gehalten, die Sonsbecker Hans Donst und Wilma Hünerbein favorisierten Markus Kapp wegen seiner Vielseitigkeit und wegen seines charmanten Lächelns. Eva Rüller und Ulla Markowski, ebenfalls aus Sonsbeck, fanden Thamms Auftritt besonders überzeugend: „Sein Charme und sein Intellekt beflügeln die Präsentation seines literarischen Werkes in sehr eindrucksvoller Weise“, verabschiedeten sie sich, nicht ohne Ingrid Kühne als „Grande Dame“ des Kabaretts und Mitorganisatorin der Veranstaltung um eine Neuauflage des Abends im nächsten Jahr zu bitten.

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