Geplante Industrie- und Gewerbefläche Auch Sonsbecks CDU ist nun gegen den Kooperationsstandort

Sonsbeck · Die CDU in Sonsbeck hat ihre Meinung zum geplanten Kooperationsstandort geändert. Die Gemeinde soll beim Regionalverband Ruhr (RVR) beantragen, dass die vorgesehene Fläche für Industrie und Gewerbe aus dem Verwaltungsentwurf für den Regionalplan gestrichen wird.

 Auf dieser Fläche westlich der Alpener Straße in Sonsbeck will der RVR einen Kooperationsstandort ansiedeln (Archiv).

Auf dieser Fläche westlich der Alpener Straße in Sonsbeck will der RVR einen Kooperationsstandort ansiedeln (Archiv).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Das fordern die Christdemokraten in einem Antrag an Sonsbecks Rat, der darüber Mitte Dezember abstimmen wird. Er besteht aus 26 Mitgliedern. Die CDU-Fraktion hat 15 Sitze.

Der Rat hatte sich Anfang des Jahres für den Kooperationsstandort in Sonsbeck ausgesprochen, allerdings auf Antrag der CDU in einer Größe von 24 statt 48 Hektar, wie im Verwaltungsentwurf des RVR vorgesehen ist. Damit sollten für mehrere Generationen Chancen eröffnet werden, um notwendige Gewerbeflächen zu erschließen, schreiben die Christdemokraten in ihrem Antrag. Aber Anfang November kündigte der RVR an, die Frage der Kooperationsstandorte aus dem eigentlichen Verfahren für den Regionalplan herauszulösen und vorzuziehen. Das führe zu einer neuen Situation, sagte Sonsbecks CDU-Fraktionschef Josef Elsemann am Dienstag. Eine vorzeitige Entscheidung des RVR über den Kooperationsstandort, ohne zu klären, welche Flächen künftig für Gewerbe, Wohnbebauung, Freizeit, Landwirtschaft und Straßen zur Verfügung stehen, „ist nicht im Interesse der Gemeinde Sonsbeck“, kritisiert die CDU in ihrem Antrag. Es sei völlig unklar, „welche Möglichkeiten noch für eine Wohn- und Gewerbeentwicklung verbleiben“, zumal durch den Kooperationsstandort ein Teil der vorgesehenen Fläche für Gewerbe nicht mehr zur Verfügung stehe und am Kooperationsstandort nur größere Betriebe geplant seien.

„Wir müssen aber den mittelständischen Betrieben auch in Zukunft die Möglichkeit geben, sich weiter zu entwickeln“, sagte Agnes Quinders. Nach dem jetzigen Stand könne ein Kooperationsstandort der Gemeinde Sonsbeck „nur Nachteile bringen“. Durch die Ankündigung des RVR habe sich die Grundlage geändert, „wir halten es nicht mehr für verantwortbar, am Kooperationsstandort festzuhalten“, sagte Gerd Reinders. Deshalb fordere die CDU die Streichung aus dem Regionalplan. Darüber müsse die Verbandsversammlung des RVR abstimmen, erklärte Elsemann. Er rechne mit der Unterstützung der CDU-Fraktion in diesem Gremium. In Sonsbeck werde die Ankündigung der Christdemokraten sicherlich zu Diskussionen führen. Sie müssten nun den Befürwortern des Kooperationsstandortes erklären, warum sie ihre Meinung geändert hätten. „Wir werden damit umzugehen wissen.“

In den vergangenen Tagen hatte schon die SPD den Rat dazu aufgerufen, die Zusage an den RVR für einen Kooperationsstandort zurückzuziehen. „Sonsbeck muss dem RVR einen Ratsbeschluss mit einem deutlichen Nein schicken“, forderten die Ortsvereinsvorsitzende Nadine Bogedain und die Fraktionsvorsitzende Christa Weidinger. „Diese Entscheidung ist dann in der neuen Planung des RVR zu berücksichtigen.“

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