Solaranlagen in der Innenstadt Sorge um Xantens Erscheinungsbild

Xanten · Xanten hat in einer Gestaltungssatzung mehrere Regeln aufgestellt, um das Erscheinungsbild des mittelalterlichen Stadtkerns zu bewahren. Aber deshalb dürfen in der Innenstadt bisher kaum Solarzellen installiert werden. Das könnte sich ändern.

 Mitarbeiter einer Firma installieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses (Symbolbild).

Mitarbeiter einer Firma installieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses (Symbolbild).

Foto: dpa/Marijan Murat

Die Xantener Stadtverwaltung prüft, ob in der Innenstadt mehr Solaranlagen zugelassen werden können. Dafür müsste die Gestaltungssatzung geändert werden. Sie lässt Solaranlagen bisher nur dort zu, „wo sie von öffentlichen Verkehrsflächen nicht einsehbar sind“. Diese Regelung soll das Erscheinungsbild des mittelalterlichen Stadtkerns bewahren.

Die SPD und die Zukunftspartei haben unabhängig voneinander eine Änderung der Gestaltungssatzung beantragt. Die Verwaltung schlug vor, dass sie den Vorschlag zunächst erst prüft, Kriterien für Solaranlagen entwickelt und das Ergebnis der Politik dann vorlegt. Dafür sprach sich der Stadtrat aus.

Eine Anpassung der Regelung sei notwendig, um in der Innenstadt die Erzeugung regenerativer Energie durch den Einsatz von Solaranlagen zuzulassen, forderte die SPD. Solche Anlagen seien in den vergangenen Jahren auf zahlreichen Dächern installiert worden, „sodass davon ausgegangen werden kann, dass ihr Anblick, wenn überhaupt wahrgenommen, als alltäglich angesehen wird“. Eine Störung des Erscheinungsbildes der historischen Innenstadt sei deshalb nicht zu erwarten.

Auch die Zukunftspartei warb für eine Änderung der Gestaltungssatzung. Die Beschränkung für Solarzellen müsse gestrichen werden. „Aus unserer Sicht ist diese Regelung nicht zeitgemäß und behindert den Fortschritt der Energiewende in Xanten“, schrieb die Zukunftspartei. Die Energiewende sei notwendig, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken. Anwohner der Innenstadt müssten die Freiheit haben, „nachhaltig und kostengünstig“ Strom zu gewinnen. Solarzellen, die von der Straße aus zu sehen seien, würden „das historische Erlebnis des historischen Stadtkerns nicht beeinträchtigen“. Vielmehr würden „Moderne mit Historischem“ verbunden.

Die Anträge seien vom Gestaltungs- und auch vom Klimabeirat beraten worden, berichtete die Verwaltung. Einerseits sei es aus Gründen des Klimaschutzes grundsätzlich zu begrüßen, die Installation von Solaranlagen auf Dächern und an Fassaden zu forcieren. Andererseits hänge die Attraktivität der Stadt Xanten als Tourismusdestination vom Erscheinungsbild der Innenstadt ab. Deshalb schlug die Verwaltung vor, den Sachverhalt erst eingehender zu prüfen.

(wer)
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