Xanten So schwer wie Chinesisch

Xanten · Karine Roys (23) aus Saintes verstärkt zurzeit als Praktikantin das Team des im Aufbau befindlichen "Nibelungen(h)orts". Man hoffe, so Leiter Ralph Trost, auch auf Museumsbesucher aus Frankreich.

Man höre und staune: Das Nibelungenlied, die Siegfriedsage, die deutschesten der deutschen Dichtungen – Karine Roys hat sie bereits in der Schule gelesen, kennen- und schätzen gelernt. "Sie sind sehr bekannt", sagt die Französin, die zurzeit für sechs Wochen in Xanten weilt. Die 23-jährige stammt aus Xantens Partnerstadt Saintes, ist dort auf einer Schule für Management und interessiert sich für die Mythen und Sagen Europas. Im Oktober hatte sie sich um einen Aufenthalt in Xanten beworben, mit dem es nicht zuletzt dank der Unterstützung des Städtepartnerschaftvereins flott geklappt hat.

Fremdsprachenerfahren

In "kürzester Zeit", so Ralph Trost, Leiter des im Aufbau befindlichen Nibelungen(h)orts, sei eine Gastfamilie für Mademoiselle Roys gefunden worden. Karine Roys verstärkt während ihres Xanten-Aufenthalts sein Team. "Wir können jede Hilfe gebrauchen", freut sich Trost. Er nutzt die Kenntnisse der Französin im Bereich Marketing und Management für den Museumsaufbau. "Wir wollen schließlich auch Gäste aus Frankreich im Nibelungen(h)hort haben", so Trost. Wie "laufen" Museen in Frankreich, wie sehen die dortigen Eintrittspreise aus, wie werden Besucher begleitet? Solche und ähnliche Fragen werden gemeinsam mit Karine Roys untersucht. "Wir kommen gut klar, es ist eine spannende Sache", freut sich Trost. Miteinander gesprochen werde allerdings meist auf Englisch. Für die 23-jährige kein Problem: Sie spricht zudem auch noch Koreanisch und Chinesisch – und immer besser auch Deutsch. Eine Sprache, so Mademoiselle Roys, die die übrigens ähnlich schwer wie das Chinesische sei.

In Xanten fühle sie sich rundum wohl. Die Stadt sei wunderschön, die Arbeit im Nibelungen(h)ort auch. Und mit ihren Gasteltern Birgit und Karl-Heinz Dupont kommt sie auch bestens klar. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Sie hätten schon viele Austauschgäste beherbergt, so Karl-Heinz Dupont, dessen französischer Name auf einen frühen Vorfahren zurück geht. Doch Karine, die sei schon fast wie eine eigene Tochter. Selbst mit dem Essen gebe es keine Probleme. Sie möge alles – nur kein Kohlrabi.

Buch über Xanten

Gestern wurde Karine Roys im Rathaus von Bürgermeister Christian Strunk empfangen. Er schenkte ihr ein Buch über Xanten in französischer Sprache. Heribert Kerkmann, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins, bot ihr jegliche Hilfe an und drückte die Hoffnung aus, dass sie in Saintes viel Gutes über Xanten berichten werde. Das konnte Karine Roys allerdings schon jetzt versprechen: "Das werde ich."

(RP)
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