Bundesweiter Warntag Darum heulen am Donnerstag die Sirenen in Xanten

Xanten · Am Warntag wird getestet, wie Menschen im Fall von Katastrophen oder Kriegsfolgen alarmiert werden können. Um 11 Uhr am Donnerstag sollen deshalb Handys piepsen und Sirenen heulen, auch in Xanten. Wir erklären, was die Signale bedeuten.und wo Sie sich melden können, wenn die Sirenen nicht zu hören sind.

Am 8. September heulen in NRW wieder die Sirenen.

Am 8. September heulen in NRW wieder die Sirenen.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Am Donnerstag, 14. September, findet erneut der bundesweite Warntag statt. Dabei testen die Kommunen ihre Alarmsysteme und Sicherheitsstrukturen. Auch Xanten beteiligt sich an dem Warntag.

Was ist der Warntag?

Der Warntag findet jährlich am zweiten Donnerstag im September statt. Dabei sollen die Alarmsysteme über Sirenen und Smartphones getestet werden. Zudem wird der Bevölkerung die Bedeutung der Signale und die damit verbundenen Verhaltensweisen nähergebracht. Außerdem können technische Defizite erkannt und behoben werden.

Was passiert am Warntag?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe löst um 11 Uhr am Donnerstag, 14. September, das modulare Warnsystem des Bundes aus. Dadurch werden Warn-App-Betreiber, Hilfs- und Rettungsdienste und Medien wie Fernsehen und Radiosender informiert – sie verbreiten die Warnung weiter. Die Sirenen in Xanten, so wie im gesamten Kreis Wesel, werden aufheulen. Kreisweit gibt es 200 stationäre Sirenen, sowie weitere mobile Sirenen. Zudem wird jedes Smartphone, das in das Mobilfunknetz eingewählt ist, einen lauten Signalton abgeben. Das jeweilige Gerät erhält zudem eine Textnachricht mit Informationen über die Warnung. Die Nachricht wird durch den Warnkanal Cell Broadcast versendet.

Wie läuft der Warntag ab?

Der Warntag beginnt mit einem Dauerton der Sirenen. Dieser dauert eine Minute und bedeutet „Entwarnung“. Anschließend gibt es einen auf- und abschwellenden Warnton. Dieser ist ebenfalls eine Minute lang und bedeutet „Gefahr, Radio einschalten und auf Durchsagen achten“. Danach folgt nochmals das Signal zur Entwarnung. Zwischen den Signalen gibt es einen zeitlichen Abstand von fünf Minuten. Die Entwarnung erfolgt gegen 11.45 Uhr. Wer ein Smartphone besitzt, wird zudem ein lautes Signal über sein Gerät bekommen – zusammen mit einem Text mit Informationen über die Warnung. Dieses Signal kann durch eine Bestätigung abgeschaltet werden.

Wie sollte man sich bei einem Alarm verhalten?

Unabhängig davon, ob ein echter Alarm vorloegt oder ein Probealarm, sollte man sich stets ruhig verhalten. Im Ernstfall ist es wichtig, sich zu einem sicheren Ort zu begeben. Zum Beispiel eine Wohnung oder ein anderes Gebäude. Die Türen und Fenster sollten geschlossen werden. Falls vorhanden, kann man ein Radio oder ein Smartphone nutzen, um weitere Informationen zu bekommen. Für den Fall eines Stromausfalls wird empfohlen, ein batteriebetriebenes Radio zu besitzen. Die Informationen aus dem Radio Radio befolgt werden. Hilflose Menschen und Menschen, die kein oder unzureichendes Deutsch sprechen, sollten informiert und ihnen sollte geholfen werden.

Was sollte man tun, wenn keine Sirenen zu hören sind?

Falls an dem eigenen Standort keine Warnsignale hörbar sind, bittet der Kreis Wesel darum, diese Hinweise an ihn weiterzuleiten, damit diese Orte ebenfalls im Ernstfall gewarnt werden können. Hinweise kann man unter der Nummer 0800 1204000 abgeben. Diese Nummer ist am Warntag von 11 Uhr bis 14 Uhr besetzt. Auch bei Rückfragen oder Anregungen kann man sich an diese Nummer wenden.

Was ist der Cell Broadcast?

Der Cell Broadcast ist ein Warnkanal, der über den Mobilfunk läuft. Alle Smartphones, die im Mobilfunknetz eingewählt sind, erhalten dadurch eine Warnnachricht mit einem lauten Signalton, der sich mit einer Bestätigung abschalten lässt. Der Cell Broadcast wurde bereits beim letzten Warntag getestet und wird in weiteren Ländern eingesetzt.

Wie liefen die vorherigen Warntage?

Der erste Warntag wurde 2020 durchgeführt. Dort verzögerte sich die zentrale Testwarnung um 30 Minuten und zeigte damit einige Lücken auf. Der Chef des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (BBK)und Katastrophenhilfe musste seinen Posten räumen. Die Behörde wurde neu ausgerichtet. Der Warntag im Jahre 2021 fiel aufgrund der andauernden Arbeiten an den Alarmsystemen aus. 2022 folgte der zweite Warntag. Laut BBK konnten über 90 Prozent der Bevölkerung über mindestens eine Warnmethode erreicht werden. Zudem wurde der Cell Broadcast erstmals getestet.

Wie wir der Erfolg des Warntags überprüft?

Auf der Webseite www.warntag-umfrage.de kann man an einer Umfrage zum Warntag teilnehmen. Unter anderem wird erfragt, ob einen die Warnung über Cell Broadcast, Sirene, Radio oder anderweitig erreicht hat. Die Umfrage beginnt zeitgleich mit dem Warntag.

Was ist Cell Broadcast?

Der Mobilfunkdienst ging im Februar offiziell als weiterer Warnkanal in Betrieb und ermöglicht das massenhafte Versenden von Warnnachrichten über das Mobilfunknetz direkt aufs Handy. Der Dienst funktioniert ohne App. Voraussetzung ist, dass das jeweilige Betriebssystem auf dem aktuellsten Stand ist, zudem muss das Handy eingeschaltet und darf nicht im Flugmodus sein. Ältere Geräte können Cell-Broadcast-Nachrichten zum Teil nicht empfangen. Die Nachrichten sind außerdem relativ kurz und können nur rudimentäre Informationen vermitteln.

(lho/afp/dpa)
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