Silvesterkonzert in Xanten Mit Pauken und Trompeten ins neue Jahr
Xanten · Etwa 540 Menschen besuchten das Silvesterkonzert im Xantener Dom und erlebten einen wunderbaren Abend. Dazu trug auch die Organisation durch die Tourist Information als Veranstalter bei.
Konzerte zum Jahreswechsel versprechen immer, ein außergewöhnlicher Abend zu werden, allein schon weil sie nur alle zwölf Monate stattfinden. Außerdem sind Auftritte von Musikern seit Beginn der Corona-Pandemie an sich schon etwas Besonderes. Trotzdem ist es nicht selbstverständlich, dass ein Silvesterkonzert ausverkauft ist, zumal in den vergangenen Wochen in der Bevölkerung eine Zurückhaltung spürbar war, größere Veranstaltungen zu besuchen, aus Sorge vor der neuen Omikron-Variante.
Für das Silvesterkonzert im Dom hatte die Tourist Information Xanten (Tix) als Veranstalter trotzdem schon Tage vorher den Kartenverkauf beenden können. Zwar hatte sie auch weniger Tickets als sonst angeboten: Wegen der Pandemie begrenzte sie die Zuschauerzahl von sich aus schon vor Wochen auf knapp zwei Drittel der üblichen Kapazität im Dom, damit zwischen den Besuchern Plätze frei bleiben konnten. Aber auch 540 Karten müssen erst einmal verkauft werden. Für den Abend im Dom waren sie schon Anfang der Woche vergriffen – und nicht nur Xantener hatten sie haben wollen, sondern auch Menschen aus Kalkar, Wesel, Kevelaer, Moers, Dinslaken, Duisburg und sogar Bocholt. Die Tix erhielt sogar noch weitere Anfragen.
Sicherlich auch deshalb, weil Xantens Silvesterkonzert bereits Tradition hat. Vor allem aber dürfte es an der musikalischen Leitung gelegen haben, für die schon zum fünften Mal Lucuis Rühl verantwortlich war, und an den Musikern, die auftraten: am Kammerchor Westfalen, am Barockorchester Durante, an den Solisten Dorothee Mields (Sopran), Anne Wefelnberg (Sopran), Etienne Walch (Altus), Leonhard Reso (Tenor) und Harald Martini (Bass). Insgesamt also mehr als 50 Musiker traten im Dom auf, und es war ein Genuss, ihnen zuzuhören.
Rühl hatte für das Konzert ein wunderbar abgestimmtes Programm zusammengestellt. Von Tomás Luis de Victoria hatte er das O Magnum Mysterium ausgesucht, von Felix Mendelsson Bartholdy den Vespergesang Adspice Domine, von Georg Friedrich Händel das Utrechter Te Deum und die Arie der Königin von Saba, von Jan Dismas Zelenka die Missa purificationis und das Credo. Es waren Stücke, die vom Spannungsverhältnis zwischen Gott und Mensch erzählen, vom Zweifeln und Verzagen, aber auch vom Hoffen und Glauben, vom Vertrauen und von der Freude auf eine bessere Zeit, trotz aller Sorgen, die den Einzelnen gerade plagen. So passte das Programm perfekt zum zweiten Corona-Silvester: Mit Pauken und Trompeten wurde das alte Jahr verabschiedet und das neue begrüßt, begleitet von der Zuversicht, dass 2022 wieder mehr Normalität möglich sein wird. Es sei ein Konzert zur Erbauung gewesen, sagte eine Besucherin anschließend treffend.
Dass an diesem Abend knapp zwei Stunden lang ein unbeschwertes Hörvergnügen möglich war, trotz der Corona-Pandemie, hatte auch an der klugen und umsichtigen Organisation durch das Team um Tix-Leiterin Heike van Baal gelegen. Im Dom musste eine Maske getragen werden, zwischen einzelnen Gruppen blieben Plätze frei, und für den Abend galt die 2G-Regel. Das hieß aber auch, dass alle Besucher vor dem Konzert kontrolliert werden mussten. Deshalb hatte die Tix ein sogenanntes Vor-Check-in angeboten: Die Besucher konnten schon tagsüber in der Tourist Information nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Dann erhielten sie ein Bändchen, mit dem sie abends entspannt in den Dom und zu ihren Plätzen gehen konnten. Mehr als die Hälfte nutzte diese Möglichkeit. So konnte es ein außergewöhnlicher Abend werden.