Unsere Woche Seltsame Rechtfertigungsversuche

Xanten · Die Finanzierung des MAP-Festivals ist vorerst gesichert, die Gleichstellungsbeauftragte machte im Rat keine gute Figur und das Schicksal der Familie A. aus Aserbaidschan berührt.

Unsere Woche: Seltsame Rechtfertigungsversuche
Foto: Fischer Armin

Gefreut hat uns in dieser Woche das Engagement von Bürgermeister Frank Tatzel. Er hat das ehrenamtliche Team des Rheinberger MAP-Festivals und die Sparkasse als Hauptsponsor an einen Tisch geholt und das Debakel des vergangenen Jahres vernünftig moderiert. Die ärgerlichen Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Veranstalter sind ausgeräumt. Kleiner Aufwand, großer Erfolg: Das für Rheinberg wichtige MAP-Festival hat jetzt die finanzielle Planungssicherheit, die es braucht. Wenn man ehrenamtlich tätige Kulturschaffende ernst nimmt, zahlt sich das langfristig aus. Wäre schön, wenn Tatzel auch mal mit der Rheinberger MI-Jazz-Initiative sprechen könnte.

Geärgert hat uns in dieser Woche die Vorstellung der Gleichstellungsbeauftragten Diana Schrader im Rheinberger Rat. Sie hat von SPD und Grünen ordentlich einen auf den Deckel bekommen, weil die zum Weltfrauentag geplante Veranstaltung in der Stadthalle voll in die Hose ging. Anstatt Besserung zu geloben, flüchtete sie sich in seltsame Rechtfertigungsversuche. Hauptgrund dafür, dass für Podiumsdiskussion und Kabarett nur 35 Karrten verkauft worden sind, soll gewesen sein, dass eine Rheinberger Tageszeitung die Veranstaltung versehentlich zum falschen Termin angekündigt hat. Pardon, das ist eine sehr abenteuerliche Behauptung.

Nachdenklich gestimmt haben uns die Ereignisse rund um die drohende Abschiebung der aserbaidschanischen Familie A. und das ihnen gewährte Kirchenasyl. Niemand bezweifelt, dass die Ausländerbehörden nach Recht und Gesetz handeln. Trotzdem bleibt es fürchterlich mit anzusehen, was eine solche Entscheidung für den politischen Journalisten Sirus A., seine Frau und seine beiden Söhne bedeutet: Die Familie hat Angst um Leib und Leben.

Auch darüber kann man an einem hoffentlich schönen Wochenende mal einen Moment nachdenken.

(RP)
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