Xanten Schwimmende Häuser weiter umstritten

Xanten · Bei der Bürgerversammlung zu den geplanten "Floating Houses" in Vynen wurde sehr kontrovers diskutiert.

Bei der Bürgerversammlung am Montagabend im "Pier 5" in Vynen stellten Bürgermeister Christian Strunk, Stadtplanerin Christina Kutschaty sowie Wilhelm Albers vom Planungsbüro Albers das Bauvorhaben der sogenannten Floating Houses (schwimmende Ferienhäuser) vor zahlreichen Zuhörern nochmals vor.

Bürgermeister Strunk betonte dabei, dass die zehn geplanten Ferienhäuser in Höhe des südlichen FZX-Parkplatzes eine Aufwertung der Xantener Nordsee darstellten. Einige Bürger äußerten dagegen die Sorge, dass in Vynen zu viel Tourismus aufkäme.

Bürgermeister Strunk sprach sich deutlich für die schwimmenden Ferienhäuser in Vynen aus. "In Westdeutschland wäre Xanten die bislang einzige Stadt, die derartige Feriendomizile überhaupt anbiete.

Die Hausboote wären eine schöne Ergänzung für die Stadt und würden das Gewässer merklich aufwerten", bemerkte Strunk. Gerade da in Vynen seit Eröffnung des Hafen Xanten die Besucherzahlen zurückgingen, könnte mit den Floating Houses eine gute Symbiose zwischen Einheimischen und Touristen entstehen, ergänzte der Bürgermeister. "Vynen leidet doch an einer zu geringen Frequenz in der Kirche, den Gaststätten oder der Sparkasse. Die Gäste könnten dies wieder etwas ausgleichen", erklärte er.

Damit argumentierte der Bürgermeister auch gegen Hans-Jürgen Thiele (SPD), der in der Bürgerversammlung nochmals generell bezweifelte, dass die Errichtung der schwimmenden Häuser den Bürgern in Vynen nütze. Ferner widersprach eine Bürgerin vehement dem SPD-Ratsvertreter: "Noch haben wir eine Bäckerei im Ort. Und selbst wenn wir hier nur 100 Besucher im Jahr mehr haben, kann das zum Erhalt beitragen. Man muss doch nicht immer alles kaputt reden, was irgendwie Geld nach Vynen bringt."

Doch auch die Sorge, dass mit den Hausbooten zu viel Tourismus nach Vynen käme, wurde wieder einmal laut. Manche Anwohner des Alt-Vynschen-Wegs befürchteten ein stark erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Zufahrtsstraße. Ein Bürger riet dazu, man solle in Vynen lieber einen sanften Tourismus und damit Qualität beibehalten. Strunk entgegnete darauf: "Wenn etwas Qualität hat, dann doch diese Ferienhäuser." Zeitgleich erklärte er, dass sich der Verkehr auf dem Alt-Vynschen-Weg, wenn überhaupt, nur marginal verdichten würde. Damit widersprach er auch dem Vorschlag des Bezirksausschusses Vynen, eine separate Zufahrt zum Parkplatz zu errichten, um damit den Alt-Vynschen-Weg zu entlasten. "Ein derart starker Eingriff in die Umgebung und die enormen Mehrkosten sind absolut nicht notwendig und würden das Projekt wohl ganz zum Kippen bringen", sagte Strunk.

(beaw)
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