St. Pantaleon Bruderschaft Lüttingen Ein Schützenkönig aus der Mitte des Dorfes

Lüttingen · Hendrik Scholten setzt sich gegen zwei Schützenbrüder durch und regiert nun ein Jahr lang die St. Pantaleon Bruderschaft Lüttingen.

  Der neue König Hendrik Scholten (M.) mit Markus Zurl (r.) und Theo Bours.

Der neue König Hendrik Scholten (M.) mit Markus Zurl (r.) und Theo Bours.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Freunde lassen einander nicht im Stich. Sie kommen mit, wenn es ernst wird. Also traten am Samstagabend drei Männer nach vorn, als Oberst und Brudermeister Bernhard Hußmann zum Königsschießen der St. Pantaleon Bruderschaft Lüttingen antreten ließ. Weil einer von ihnen König werden wollte, aber er sich der Aufgabe nicht allein stellen sollte, gingen die anderen beiden Schützenbrüder mit. „Wir sind eine Gemeinschaft“, sagte Theo Bours, während er mit Markus Zurl und Hendrik Scholten zur Armbrust auf dem Schützenplatz neben dem Feuerwehrgerätehaus schritt.

Es war keine einfache Entscheidung gewesen. Ein Jahr als Schützenkönig, so schön es auch ist, kostet Geld und Zeit. Die Aspiranten hatten sich deshalb erst mit ihren Familien abgesprochen, lieferten sich dann aber einen spannenden Wettkampf. Schon bald splitterten vom Vogel die ersten Holzstücke ab. „Wenn man hier vorn steht, will man auch König werden“, sagte Markus Zurl. 1996 hatte er den Vogel schon einmal heruntergeholt. Und beinahe wäre es ihm dieses Mal wieder gelungen. Denn nach dem 41. Schuss hing oben nur noch ein schmaler Holzstreifen. Markus Zurl schritt zur Armbrust, zielte, schoss aber knapp daneben. Dann war Hendrik Scholten an der Reihe. Er hatte vorher den Vogel mit einem gezielten Treffer auf diesen Rest zusammengestutzt – und er traf wieder. Mit dem 43. Schuss wurde der 35-jährige Landwirt, dessen Pantaleonshof mitten im Dorf liegt, der neue Schützenkönig von Lüttingen.

„Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl“, sagte Scholten danach. „Als Schützenbruder will man einmal im Leben auch König sein.“ Sogleich bildete sich eine lange Schlange an Gratulanten. Die beiden anderen Königsaspiranten waren ganz vorn dabei, aber auch der bisherige König, der etwas wehmütig war. „Es war ein schönes Jahr“, sagte Wolfgang Willemsen. Die Bruderschaft regiert Hendrik Scholten nun ein Jahr lang mit seiner Frau Kerstin. „Ich bin sehr stolz auf ihn“, sagte Königspapa Herrmann Scholten.

Das Preisschießen der St. Pantaleon Bruderschaft war am Nachmittag gewesen. Dabei stützten die Schützen den Vogel auf den Rumpf zusammen. Den Kopf hatte Theo Egging (Kompanie II) heruntergeholt, Manuel Neumann (IV) das Zepter, Ralf Pauschert (IV) den Schwanz, Marvin Belker (Tambourcorps, TC) den Reichsapfel, Rainer Hußmann (TC) den linken Fuß, Michael Manten (TC) den rechten Fuß, Benedikt Rohrmond (I) den rechten Flügel und Thorben Heverling (IV) den linken Flügel.

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