Xanten Schülerprinzessin kommt aus Xanten

Xanten · Die Xantener St.-Helena-Sportschützen richteten den Bezirksjungschützentag auf dem Fürstenberg aus. Neben Franziska Driessen wurde Maximilian Pirschel aus Saalhoff Bezirksjugendprinz. Das Fahnenschwenken gewann Kamp.

 Beim Bezirksjungschützentag fand ein Wettbewerb der Fahnenschwenker statt. Auch eine Gruppe der Alpsrayer St- Johannes-von-Nepomuk-Bruderschaft war mit dabei. Von vorne: Stefanie Lenz, Lara Templin, Kai Wabersich und Niklas Foth.

Beim Bezirksjungschützentag fand ein Wettbewerb der Fahnenschwenker statt. Auch eine Gruppe der Alpsrayer St- Johannes-von-Nepomuk-Bruderschaft war mit dabei. Von vorne: Stefanie Lenz, Lara Templin, Kai Wabersich und Niklas Foth.

Foto: Armin Fischer

Mit einem Wortgottesdienst unter freiem Himmel, geleitet von Diakon Joachim Brune, begann gestern auf dem Xantener Fürstenberg der Bezirksjungschützentag. Ausrichter der Veranstaltung, an der 130 Jungschützen aus dem Bezirk Moers teilnahmen, waren die Sportschützen St. Helena. Im Anschluss an den Gottesdienst folgte ein Umzug zum benachbarten Sportplatz. Dort wurden die Teilnehmer unter den Augen der rund 60 Zuschauer offiziell begrüßt. Nach einer beeindruckenden Vorführung von 20 Fahnenschwenkern aus dem gesamten Schützenbezirk Moers unter der Leitung von Melanie Bovie und Dirk Mölders ging es zurück zur Schießanlage.

Bevor der Schießwettbewerb begann, stand der Spaß im Vordergrund. Mannschaften aus jeweils sechs Mitgliedern der angereisten Vereine maßen sich im Tischtennis, am Kicker oder durften ihre Geschicklichkeit beim Wikingerschach oder in Balanceakten unter Beweis stellen. Als Belohnung winkten Bälle, Spiele und Gutscheine.

Danach wurde es aber ernst, zumindest für die sechs Schüler- und sieben Jugendprinzen. Die ermittelten ihren Bezirksschüler- beziehungsweise Bezirksjugendprinzen. Oder auch eine Prinzessin, denn beim gekonnten Umgang mit dem Luftgewehr reden die jungen Damen längst ein Wort mit. Drei Schuss, zehn Meter Entfernung, Schüler aufgelegt, Jugendliche freistehend lauteten die einfachen Regeln.

Dass die Anspannung bei den Aspiranten von Minute zu Minute anstieg, lag vor allem an den Erfolgsaussichten: Die beiden besten Schülern und Jugendlichen winkte die Teilnahme am Landesprinzenschießen in Straelen am 14. Juni sowie dem Diözesanprinzenschießen Ende August in Xanten. Da wurde nichts dem Zufall überlassen, erklärt Oliver Koppers aus Marienbaum: "Freitagabend fand ein spezielles Training statt, dann wurden die Gewehre eingestellt und hier vorab eingeschossen. Es herrschen also beste äußere Bedingungen."

Nachdem der 17-jährige wenig später vom Schießstand kam, war die Anspannung wie weggeblasen, der Optimismus aber immer noch da. "Ich bin guter Dinge", bekannte der Marienbaumer Jugendprinz. Das berüchtigte Zielwasser ist übrigens absolut tabu. "Wir sind Sportschützen, da gibt es keinen Alkohol. Das nehmen wir sehr ernst", betont Andrea Gellings, zweite Vorsitzende der Helena-Schützen. Zur Motivation außerhalb des Schießens dienen gemeinsame Aktivitäten und Freizeiten. Für diese Zwecke sind auch die Einnahmen aus dem Bratwurst- und Getränkeverkauf bestimmt.

Auf dem Sportplatz nebenan fand derweil der zweite Wettbewerb des Tages statt. Hier ermitteln Fahnenschwenker in Mannschaften mit zwei bis fünf Teilnehmern ihren Sieger. Da muss jeder Handgriff perfekt sitzen, denn es handelt sich um ein wahrhaft fesselndes Programm. Der Ablauf des Fahnenschwenkens beschreibt die Fesselung und Entfesselung des heiligen Sebastianus. Entscheidend für den Sieg ist einzig die Zahl der Fehler: Wem die wenigsten unterlaufen, der gewinnt. Das ist gar nicht so leicht, weiß Julian Kathage von der St.-Josef-Schützenbruderschaft Kloster Kamp: "Wenn ich mit der einen Hand die Fahne über dem Kopf schwenke, muss sich die andere in der Hüfte abstützen. Dabei müssen alle Finger zusammen sein." Was von außen so schwer aussieht, ist in Wirklichkeit eine Frage der Technik. "Wenn man die Fahne immer am Schwerpunkt anfasst, ist nicht viel Kraft erforderlich", so Kathage, dessen Mannschaft sich mit dieser Haltung den Siegertitel sicherte.

(erko)
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