Xanten Schülerinnen stellen Fresken im Freien aus

Xanten · Dank Lions und Dombauhütte sind in einem Wechselrahmen an der Außenmauer des Kreuzgangs sind Werke von Marienschülerinnen zu sehen.

 Gut fünf Meter hoch ist das "Ausstellungsfenster" an der Außenmauer mit seinen 17 Feldern. Die Bilder sind austauschbar.

Gut fünf Meter hoch ist das "Ausstellungsfenster" an der Außenmauer mit seinen 17 Feldern. Die Bilder sind austauschbar.

Foto: Kummer

Hier peitschen die Wogen auf dem See Genezareth, dort ist die Arche Noah zu sehen oder erinnert ein Walfisch an die Leidensgeschichte des Jonas. Den Kreuzgang des Doms ziert nun an seiner Außenmauer zum Hof der Dombauhütte hin ein stilisiertes Fenster mit 17 Motiven. Marienschülerinnen haben sie gemalt; den Metallrahmen finanzierte der Lionsclub.

Die Ursprünge für dieses Fenster liegen vier Jahre zurück. Damals hatten Marienschüler Tafeln zu den Geboten und Gleichnissen gemalt, die zeitweise das Passionsfenster am Südportal des Doms ersetzten. "Es war schade, dass wir es nur für eine kurze Zeit hängen lassen konnten, bis das Original restauriert war", sagt nun Johannes Schubert, Leiter der Dombauhütte. "Wir haben uns überlegt: Es wäre doch schön, wenn wir etwas Dauerhaftes hätten."

 Lions-Mitglied Adrian Thyssen.

Lions-Mitglied Adrian Thyssen.

Foto: OO

Dank einer 4000 Euro-Spende der Lions-Mitglieder und mit Unterstützung der Dombauhütte konnte der Wechselrahmen für das etwa fünf Meter hohe Gestell finanziert werden, dass in 17 Felder unterteilt ist. Von der Seite können Bilder geschoben und je nach Bedarf auch ausgetauscht werden. "Es sind ganz tolle Kunstwerke für dieses Fenster entstanden", freut sich Schubert. "Diese Methode ist verloren gegangen und schwierig umzusetzen."

Die 30 Schülerinnen aus dem Kunstkurs der zehnten Klasse mit den Lehrerinnen Birgit Opolony und Eva Messmann bedienten sich der Freskomalerei. Bei dieser Technik werden die zuvor in Wasser eingesumpften Pigmente auf eine Platte mit frischem Putz aufgetragen. Sie verbinden sich stabil mit dem Untergrund, so dass ihnen das Wetter nichts anhaben kann. Das hört sich leicht an, doch im frischen Zustand sieht es anders aus als später nach dem Trocknen. Schubert: "Man muss beim Malen schon Fantasie entwickeln." Eine weitere, ganz natürliche Folge der Freskenmalerei ist die Bildung von Rissen.

Die Bilder stammen aus der Schulausstellung "Der Mensch und das Meer im biblischen Kontext", die im Dreigiebelhaus zu sehen war. Nun zieren die 16 biblische Motive eben die Gebäudefront. Sie bauen zugleich eine Brücke zur aktuellen Zeit, etwa wenn auch ein angespültes Kind oder ein Ertrinkender dargestellt sind. Das erinnert an die vielen Flüchtlinge, deren überfüllte Schiffe auf dem Mittelmeer untergehen. Über diese Gemälde wölbt sich ein Halbkreis mit einem nicht religiösen Bild. Es zeigt im Abendrot das Meer mit einem Schiff im Hintergrund, einem Wind- und einem Kite-Surfer und schlägt so den Bogen zur Nutzung des Meeres für Freizeitvergnügen.

Adrian Thyssen, Mitglied des Lions Club Xanten und im Vorstand des Dombauverein, sieht die Spende als gut angelegt. "Der Lions Club hat sich gerne an den Kosten beteiligt, weil wir besonders Schulaktionen vor Ort fördern und gleichzeitig Nachhaltiges schaffen", sagt er. Geplant ist, dass auch andere Schulen den Rahmen nutzen.

(kump)
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