Ruhestand nach 50 Jahren Schornsteinfeger Wolfgang Heister übergibt an Stephan Kuypers

Xanten · Während seiner Ausbildung zum Schornsteinfeger musste Wolfgang Heister noch mit dem Fahrrad bis nach Kamp-Lintfort fahren. Seitdem sind 50 Jahren vergangen. Viel hat sich geändert. Nun übernimmt Stephan Kuypers.

 Wolfgang Heister (l.) ist nach 50 Jahren in den Ruhestand gegangen, den Xantener Kehrbezirk hat Stephan Kuypers übernommen.

Wolfgang Heister (l.) ist nach 50 Jahren in den Ruhestand gegangen, den Xantener Kehrbezirk hat Stephan Kuypers übernommen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Wenn Xantener künftig dem Schornsteinfeger die Tür öffnen, werden sie ein neues Gesicht erblicken. Denn Wolfgang Heister, der seit 2004 für den Xantener Kehrbezirk zuständig war, ist zum Jahresbeginn in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. „Nach 50 Jahren habe ich mir das durchaus verdient, finde ich“, sagt der Gindericher mit einem Augenzwinkern. Sein Nachfolger steht bereits fest: Ab sofort wird sich der 47-jährige Stephan Kuypers um die Reinhaltung der Schornsteine in der Römer- und Siegfriedstadt kümmern.

Für Heister endet ein halbes Jahrhundert in einem Beruf, den er nach eigener Aussage immer sehr gerne ausgeübt hat. „Früher beschränkte sich alles auf das Kehren von Kaminen und Schornsteinen, im Laufe der Jahres kamen aber natürlich immer mehr Aufgaben hinzu. Messtechnik, Beratung, Brandschutz. In den vergangenen Jahren habe ich eigentlich überwiegend nur noch gemessen und eher weniger gekehrt. Dennoch hat es mir bis zum letzten Tag großen Spaß bereitet.“

Für ihn schloss sich nun auch ein Kreis, denn im Xantener Bezirk war er nicht nur zum Ende seiner Laufbahn tätig – hier erlernte er im Jahr 1968 auch den Beruf des Schornsteinfegers. „Damals waren die Bezirke auch noch größer, ich bin teilweise im Winter mit dem Fahrrad bis nach Kamp-Lintfort gefahren. Das kann man heutzutage Auszubildenden gar nicht mehr zumuten, die sind sofort wieder weg.“

Nach Stationen in Geldern und Issum machte er sich im Jahr 1991 in Wuppertal selbstständig und kam in den Folgejahren mit Bezirken in Emmerich und Hamminkeln der Heimat wieder näher. 2004 übernahm der gebürtige Duisburger, der heute 66 Jahre alt ist, schließlich den Xantener Bezirk. In Hochzeiten kontrollierte er bis zu 100.000 Schornsteine pro Jahr. Doch damit ist nun Schluss: „Ich möchte jetzt meinen Ruhestand genießen und meine freie Zeit noch ein wenig mit den Dingen verbringen, die ich ansonsten gerne mache.“

Seinem Nachfolger ist die Stadt Xanten aber auch nicht unbekannt. Denn der gebürtige Kerkener Stephan Kuypers lebt bereits seit 18 Jahren in Marienbaum. Zuletzt war der dreifache Familienvater in Wachtendonk tätig, davor hatte er sein Einsatzgebiet in Meerbusch im Rhein-Kreis Neuss. Nun wird er sich künftig um etwa 3000 Kunden kümmern und für Brandschutz, Reinigung und Beratung zur Verfügung stehen. Auf seine neue Aufgabe freut er sich: „Die Bezirke werden zentral von der Bezirksregierung ausgeschrieben und letztlich nach einem Punktesystem den Bewerbern dann auch zugeteilt. Ich freue mich, dass ich künftig quasi vor der eigenen Haustür tätig werden darf.“

Kuypers will es wie sein Vorgänger Wolfgang Heister handhaben und bis zur Rente Xantens Schornsteinfeger sein.

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