Sonsbeck Richtig Wässern: Experten erklären, wie viel Wasser Pflanzen brauchen

Sonsbeck · Die anhaltende Hitze und Trockenheit erfordern im Garten höchsten Wassereinsatz. Wie man richtig wässert, erläutern erfahrene Gärtner.

 Zugegeben, ein altes Modell: Aber auch mit dieser Gießkanne werden die Pflanzen und Bäume nass.

Zugegeben, ein altes Modell: Aber auch mit dieser Gießkanne werden die Pflanzen und Bäume nass.

Foto: Pixabay

(RP) Man hört es überall: Es ist zu trocken, zu heiß, die Pflanzen sind in Gefahr. Bewässerung ist jetzt überlebenswichtig. Die Gärtner von Grütters aus Sonsbeck erklären, wie man es richtig macht und wie man die benötigte Menge Wasser berechnet.

Die richtige Formel: Die Formel für die korrekte Bewässerung bei dieser Hitzewelle lautet: Zweimal pro Woche 20 Liter Wasser pro Quadratmeter Garten. Das gilt für Rasen- und Beetflächen gleichermaßen. Ein Rechenbeispiel von Grütters: „Ihr Garten ist 100 Quadratmeter groß. Sie befüllen einen Zehn-Liter-Eimer mit Wasser und stoppen die Zeit, bis er voll ist. Sie stoppen zum Beispiel 30 Sekunden. Das heißt: Für 20 Liter müssen Sie eine Minute das Wasser laufen lassen. 100 Qaudratmeter mal eine Minute machen 100 Minuten. Sie müssen Ihren Garten also insgesamt 1 Stunde und 40 Minuten lang wässern, und zwar alle Pflanz- und Rasenflächen gleichmäßig in gleicher Menge.

Durchdringend wässern: Die 20 Liter pro Quadratmeter-Formel hat ihren guten Grund. Josef Grütters und Erik Peters, die beiden Geschäftsführer der Gärtner von Eden in Sonsbeck, erklären: „Bei zu kurzem Wässern benetzt das Wasser nur die Oberfläche – darunter ist es zur Zeit bis in achtzig Zentimeter Tiefe pulvertrocken. Das Wasser ist somit für die Pflanzenwurzeln nicht verfügbar.“ Es muss also so gewässert werden, dass der Boden das Wasser aufnehmen kann. Dann kommt das Wasser auch dahin, wo es gebraucht wird: an die Wurzeln.

Lieber morgens als abends: Wenn möglich, sollte morgens gewässert werden. Dann trocknen Wind und Sonne die Grünflächen schnell gut ab. Wer abends wässert, begünstigt aufgrund der bleibenden Feuchtigkeit in den Nachtstunden Pilze und Pflanzenerkrankungen. „Die Lage ist wirklich ernst“, sagt Peters eindringlich. „Und bei allem guten Willen der Gartenbesitzer, die jetzt mit der Gießkanne rumgehen: Das ist wortwörtlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 20 Liter pro Quadratmeter. Drunter braucht man gar nicht erst loszulegen.“


Automatische Bewässerung: Wer keine Zeit hat und das nicht leisten kann, sollte einen Fachmann um die Installation einer automatischen Bewässerung bitten. Die kann an die jeweilige Witterung angepasst werden und sorgt für die richtige Wassermenge zur richtigen Zeit. Auch im Urlaub.

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