Xanten Rheinterrasse - teuer aber lange haltbar

Xanten · Beim Hochwasser im Januar wurde der Außenbereich des Restaurants "Zur Rheinfähre" massiv beschädigt. Vier Wochen lang hat die Sanierung gedauert und etwa 160.000 Euro gekostet. Auch für Behinderte wurden Verbesserungen erreicht.

 Restaurant-Besitzer Murat Kazak (links) und Harald Rodiek am frisch fertiggestellten Außenbereich der Gaststätte "Zur Rheinfähre".

Restaurant-Besitzer Murat Kazak (links) und Harald Rodiek am frisch fertiggestellten Außenbereich der Gaststätte "Zur Rheinfähre".

Foto: Armin Fischer

Murat Kazak hatte keine andere Wahl. Der Eigentümer des Restaurants "Zur Rheinfähre" an der Bislicher Insel ist der Neubau seiner Terrasse von der Natur "förmlich diktiert" worden. Das Rheinhochwasser zu Jahresbeginn hatte die gesamte Außenanlage seines vor allem bei Zweiradfahren sehr beliebten Ausflugslokals geflutet. "Das Wasser stand sogar bis auf Höhe der Fensterscheiben", erinnert sich Kazak und verdeutlicht die Dimensionen des Hochwassers anhand eines Videos, das er gedreht hat, und mit Bildern.

 Problem erkannt: Eine Rampe für Rollstuhlfahrer wurde errichtet, künftig soll sie noch "bedienungsfreundlicher" werden.

Problem erkannt: Eine Rampe für Rollstuhlfahrer wurde errichtet, künftig soll sie noch "bedienungsfreundlicher" werden.

Foto: Fischer Armin

Das allein war aber nicht der Hauptgrund für die komplette Neuanlage der Terrasse. "Das Wasser war noch nicht ganz versickert, als der Frost einsetzte. Dadurch wurde dann die gesamte Struktur gesprengt", sagt der Restaurant-Besitzer. Die weitere Nutzung war somit nicht mehr möglich.

Da der etwa drei Meter breite Gehweg zwischen Haus und Terrasse des Restaurants der Stadt Xanten gehört, musste auch der Dienstleistungsbetrieb (DBX) in die Planungen einbezogen werden. "Wir haben die Verkehrssicherungspflicht für unsere Bürger", erläutert DBX-Leiter Harald Rodiek in Bezug auf die vielen Schlaglöcher im Bereich des Zugangs zum Fähranleger und zum Terrassenbereich. Zunächst sollte die Sanierung erst im Herbst beginnen. "So lange wollten wir aber nicht warten", sagte Rodiek.

Das Kooperationsprojekt begann also bereits Ende April. Die Kosten werden aufgeteilt. Der städtische Anteil ist der deutlich niedrigere und liegt laut Rodiek "zwischen 6000 und 8000 Euro". Dabei wurde auf eine "behindertenfreundliche Ausrichtung" geachtet.

Kazak schätzt seine Investitionen auf insgesamt 150.000 Euro. Ein Grund dafür ist die große Menge an Füllmaterial. Insgesamt 600 Tonnen davon mussten ab- und angefahren werden. Zudem liegt die gesamte Fläche im Landschafts- und Wasserschutzgebiet. Für den Bau mussten deshalb besondere Kalksteine aus dem Sauerland verwendet werden. Durch eine Drainage samt Kanalsystem wurde außerdem die Gefahr einer erneuten Überflutung gebannt, da das Wasser nun viel besser ablaufen kann.

Kazak vergleicht die hohe Investitionssumme mit dem Kauf von einem Paar hochwertiger Schuhe, den er vor vielen Jahren mal getätigt habe: "Sie waren für die damaligen Verhältnisse teuer, halten aber bis heute." Das Gleiche verspreche er sich für den neuen Außenbereich seines Lokals. "Ich hoffe, dass wir die nächsten 50 Jahre damit Ruhe haben", so Kazak.

Ruhe erwartet der Gastronom allerdings mit Blick auf seine Kundschaft eher nicht. Auch in diesem Sommer werden wieder zahllose Gäste aus der Region auf der Terrasse mit Rheinblick einkehren. "Wir sind zu einem regelrechten Sportwagen- und Oldtimertreffpunkt geworden", sagt er. In Kürze wird es hier auf der Fahrrad-Parkfläche auch eine Aufladestation für E-Bikes geben - quasi eine Radstation für eine Verschnaufpause zum Auftanken für den Radler und sein Gefährt. Kazak ist zufrieden: "Xanten hat seine Rheinterrasse wieder."

(RP)
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