Xanten Restmüllgebühren sinken um 15 Prozent

Xanten · Rückerstattungen und sinkendes Abfallaufkommen entlasten 2018 das Portemonnaie.

Xanten: Restmüllgebühren sinken um 15 Prozent
Foto: Heinz Kühnen hk

XANTEN Für das kommende Jahr will die Stadt die Gebühren für den Restmüll erheblich senken. Gleich welche Tonnengröße - wenn der Rat am Donnerstagabend der Gebührensatzung endgültig zustimmt, müssen Bürger rund 15 Prozent weniger zahlen als noch in diesem Jahr. So wird zum Beispiel eine 120-Liter-Tonne noch 285 Euro statt 336 Euro kosten. Bei der Berechnung berücksichtigt sind Ausgleichszahlungen des Kreises über 277.000 Euro. Eine weitere vom Kreis beschlossene Rückerstattung von 99.000 Euro fließt in die Gebührenberechnung für das Folgejahr mit ein.

Niedrigere Abfallgebühren sind kein rein Xantener Phänomen. In vielen Städten und Gemeinden des Landes bleiben sie im kommenden Jahr gleich oder sinken gar. Nicht allein die Rückerstattung führt zur Gebührensenkung. Die Stadt erwartet zudem, dass der Abfallberg von 3500 auf 3250 Tonnen sinken wird. Eine ähnliche Tendenz ist für den Sperrmüll prognostiziert. "Dadurch allein verringern sich die zu erwartenden Kosten für die Müllverbrennungsanlage Asdonkshof von 1,5 Millionen Euro in 2017 um 81.000 Euro im nächsten Jahr", schreibt die Stadt.

Bei der Biotonne liegt die Stadt auf Kurs. Fast jeder dritte Haushalt hat bislang von dem am 1. Juli eingeführten neuen Angebot Gebrauch gemacht. Bis zum 1. November waren insgesamt 2.480 Biotonnen bestellt und ausgeliefert.

Die bis zu diesem Sommer stadtweit üblichen Papiersäcke für Gartenabfall werden aus anderen Abfallpositionen quersubventioniert. Ihr Kaufpreis von einem Euro pro Stück deckt nicht die Kosten für die Entsorgung und Behandlung. Sie werden nach wie vor verkauft. Wer sich hingegen für die Biotonne entscheidet, muss nach wie vor 40 Euro pro Jahr zahlen.

Nach Angaben von Bürgermeister Thomas Görtz ist Asdonkshof mit der Qualität des angelieferten Bioabfalls zufrieden. Beanstandungen habe es nicht gegeben. Görtz: "Es bleibt daher festzuhalten, dass die Biotonne in Xanten erfolgreich eingeführt wurde. Die Abfallmengen der Monate Juli bis Oktober haben sich positiv entwickelt." Zeitgleich ging das Restmüllaufkommen zurück, da, so Görtz weiter, "jetzt viele Bioabfälle über die Biotonne entsorgt werden. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten."

Die Einführung der Biotonne im Sommer dieses Jahres war lange Zeit umstritten. Denn zeitgleich stellte die Stadt die bis dahin übliche zweiwöchige Entsorgung von Grünschnittabfall durch Bündel und Papiersäcke ein. Diese werden nur noch zu wenigen Terminen im Frühjahr und Herbst des Jahres eingesammelt. Der Verkaufspreis pro Sack hat sich auf zwei Euro verdoppelt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Gartenabfall auf dem Wertstoffhof in Birten abzuliefern.

Billiger werden auch die Straßenreinigungsgebühren. Für einen Meter Front werden im nächsten Jahr 1,50 Euro (statt 1,95 Euro) berechnet, für den Winterdienst 0,77 statt 1,12 Euro. Auch hier entscheidet der Rat in der Sitzung am Donnerstag, 14. Dezember, ab 17 Uhr im Ratssaal endgültig.

Die FBI stimmte gegen die vom Hauptausschuss beschlossene Gebührensatzung. Sie kritisierte, dass die Biotonne weiterhin von der Allgemeinheit, also auch von jenen, die sie nicht nutzen, quersubventioniert werde. "Daher können wir diese Gebührenberechnung nicht mittragen", sagte ihr Sprecher Peter Hilbig. Diese "Quersubventionierung" ist hingegen nach Worten von Görtz rechtlich zulässig. Auch Olaf Finke (SPD) sah keine Probleme. Die Abfallbeseitigung sei ein Gesamtkonzept, meinte er.

(kump)
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