Xanten Rekordansturm bei Kleideraktion in Xanten

Xanten · "Raus aus den Pantoffeln und ran an die Kartoffeln" hieß es wieder bei den Maltesern. Kurzzeitig gingen die Knollen sogar aus.

 Rebekka Sander und Bettina Reul (unten) mit den Kartoffeln für Irmgard Sibilsiki und Bärbel Terfurth. Rechts Matthias Leurs, Stadtbeauftragter der Malteser.

Rebekka Sander und Bettina Reul (unten) mit den Kartoffeln für Irmgard Sibilsiki und Bärbel Terfurth. Rechts Matthias Leurs, Stadtbeauftragter der Malteser.

Foto: arfi

Bei der inzwischen siebten Kleidertauschaktion unter dem Motto "Raus aus den Pantoffeln und ran an die Kartoffeln" erlebten die Malteser einen Ansturm wie noch nie zuvor. Rund 6,5 Tonnen Altkleider kamen zusammen. Schon morgens standen die Spender in zwei Reihen an, um ihre nicht mehr getragene Kleidung gegen Kartoffeln abzugeben. Nachmittags gingen die Knollen sogar aus. Doch für Nachschub war schnell gesorgt.

Selbst Stadtbeauftragter Matthias Leurs war überrascht über eine derart große Resonanz. "Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass die Kartoffeln teurer geworden sind, oder weil wir weiträumiger Werbung gemacht haben, aber dieses Jahr ist die Resonanz einfach Wahnsinn", sagte er. Die ersten Spender kamen bereits eine knappe Stunde vor dem offiziellen Beginn.

"Eigentlich wollten wir erst um zehn Uhr starten, doch ein paar Leute mussten schnell weiter und fragten, ob wir sie nicht vorziehen könnten. Andere haben das gesehen, und plötzlich fielen die Spender über uns herein wie die Heuschrecken", erzählte Leurs lachend. In den Vormittagsstunden hieß es daher, Geduld mitbringen. In zwei Reihen standen die Bürger an. "Die Leute kamen zu Fuß, mit Fahrrad oder Roller, es war alles dabei", sagte der Stadtbeauftragte. Manche kamen mit zwei Säcken, andere mit einer ganzen Wagenladung voll Kleidung.

Petra und Helga Janßen brachten jeweils einen Sack mit. Die beiden Xantenerinnen haben gezielt für diese Aktion ihre Schränke ausgemistet. "Die Tauschaktion ist eine gute Idee. Zum Wegschmeißen sind die Sachen viel zu schade. So aber tut man etwas Gutes und hat sogar noch was davon", bemerkte Petra Janßen.

"Die Kleidung ist ja vollkommen in Ordnung und bei den Maltestern weiß man, dass sie auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden", ergänzte ihre Mutter, Helga Janßen. Der gleichen Meinung ist auch Dagmar Schmalberger. Die Xantenerin kommt bereits seit drei Jahren zur Aktion; dieses Jahr mit gleich sechs Säcken. "Wir sammeln das ganze Jahr für die Malteseraktion. Was nicht mehr angezogen wird, wird auf Seite gelegt — bis es wieder Kartoffeln gibt", sagte sie schmunzelnd. Sogar zufällige Spender stießen dazu. Anne Lohmann-Dicks wusste gar nichts von der Aktion. "Ich habe zusammen mit meiner Tochter heute Morgen mal richtig ausgemistet. Klar, die erste Anlaufstelle sind die Malteser", erzählte sie. Doch anstatt auf den Parkplatz, sollten die Säcke in den Container. Im letzten Moment konnte Matthias Leurs die Damen aufhalten. 63 Kilogramm Kleidung hatten sie mitgebracht. Dafür gab es über 31 Kilogramm Kartoffeln. "Da hat sich das Ausmisten ja gelohnt", bemerkte die Mutter erfreut. Einen Nachteil hatte der Ansturm aber: Nachmittags gingen die Kartoffeln aus. Doch für Nachschub wurde schnell gesorgt.

(beaw)
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