Fotos zeigen auch Xanten Reisender Fotograf erkundet Xanten

Xanten · Moritz Kertzscher ist freier Fotograf und hat vor einem Jahr das Projekt "Deutschland abgelichtet" ins Leben gerufen. Er entdeckt Deutschland durch das Objektiv seiner Kamera. Auf seiner Sommertour hat er auch die Römerstadt Xanten besucht.

"Deutschland abgelichtet": Eindrücke von Moritz Kertzscher
8 Bilder

"Deutschland abgelichtet": Eindrücke von Moritz Kertzscher

8 Bilder

Unter den eine Million Touristen, die nach Schätzungen der Tourist-Information im Jahr nach Xanten kommen, war auch Moritz Kertzscher. Mit seiner Kamera ist er in der Masse der Touristen wahrscheinlich nicht weiter aufgefallen, aber seine Bilder tun es schon. Der 27-Jährige kommt gebürtig aus Dresden, lässt sich aber gerade in Leipzig beim MDR zum Mediengestalter Bild und Ton ausbilden. Am 1. Januar 2013 startete sein Projekt "Deutschland abgelichtet". Dafür fährt Kertzscher quer durch Deutschland und macht an jeder Station charakteristische Landschaftsaufnahmen. Seinen Reiseweg und den Fortschritt des Projekts dokumentiert er auf Facebook. "Ich habe festgestellt, dass ich das Land, in dem ich lebe, gar nicht kenne", begründet er seine Motivation.

Während seiner ersten Tour bereiste er die großen deutschen Städte Berlin, München und Hamburg. Seine diesjährige Sommerreise hat ihn Ende Juli in die Römerstadt am Niederrhein geführt. Von der Insel Föhr fuhr der Landschaftsfotograf über die mecklenburgische Seenplatte nach Xanten. Danach ging es weiter nach Bayern. Seine letzte Station ist der Sylvensteinstausee bei Lenggries an der österreichischen Grenze. Nur ein bis zwei Tage verweilt er jeweils an einem Ort. Meistens sucht er kleinere Orte, jenseits des Massentourismus. Auf Einladung der Tourist-Information kam er nach Xanten. Er findet das Römermuseum und die Altstadt beeindruckend. "Absolut schön, was zu sehen ist", sagt er mit leichtem sächsischen Dialekt. "Für sich ist die Region perfekt."

6700 Menschen haben Kertzschers Seite bei Facebook "geliked", wie es in der Sprache der sozialen Netzwerke heißt. Sie kommentieren die Fotos, die er fast täglich auf die Seite stellt. "Ich schätze das direkte Feedback", sagt Kertzscher. Er profitiert sogar davon, dass Menschen seine Reise verfolgen. Seine Sommerreise hat er durch Crowdfunding finanziert. Die 2600 Kilometer lange Route legt er mit dem Auto zurück, weil er so viel Kamera-Equipment - unter anderem auch eine kleine Drohne - dabei hat. Die Fahrtkosten hat er mit den Spenden von fremden Menschen gedeckt, die seine Bilder bewundern.

Sein Projekt wächst. Jetzt ist auch die Deutsche Tourismuszentrale in Frankfurt auf ihn aufmerksam geworden. Sie bewirbt eine ihrer Kampagnen im Ausland mit seinen Bildern. Kertzscher möchte sich mit dem Projekt nach dem Ende seiner Ausbildung selbstständig machen. "Das Projekt dauert so lange, wie ich daran Freude habe."

Mehr Bilder auf der Facebook-Seite www.facebook.com/deutschland.abgelichtet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort