Sonsbeck Rathaussturm im Zeichen des Abschieds

Sonsbeck · Zum letzten Mal verteidigt Sonsbecks Bürgermeister Leo Giesbers in der nächsten Woche das Kastell gegen den Ansturm der Alten Weiber. Obermöhne Sonja Schilians und ihr Gefolge wollen ihn überraschen.

"Von uns beiden gibt es nur schöne Fotos", sagt Sonja Schilians. Das ist eines davon: Es zeigt die Obermöhne und Bürgermeister Leo Giesbers beim Rathaussturm 2012.

"Von uns beiden gibt es nur schöne Fotos", sagt Sonja Schilians. Das ist eines davon: Es zeigt die Obermöhne und Bürgermeister Leo Giesbers beim Rathaussturm 2012.

Foto: Olaf Ostermann

Denkt Sonja Schilians an Altweiber, wird sie ein wenig sentimental: Es wird der letzte Rathaussturm mit (beziehungsweise: gegen) Leo Giesbers. Der dienstälteste Bürgermeister Nordrhein-Westfalens steht nur noch bis zu den Kommunalwahlen im Mai an der Spitze der Gemeinde. Folglich kriegen es die Möhnen im nächsten Jahr mit einem neuen Gemeindeoberhaupt zu tun. Ob sich die Obermöhne schon darauf einstellt, ab 2015 Heiko Schmidt (CDU) am Kastell zu bützen? "Der ist mir zu jung!", antwortet sie lachend. Der Nachfolger von Giesbers, wie er auch heißen mag, wird eben nicht nur politisch in große Fußstapfen treten.

Schilians und Giesbers — sie waren das Traumpaar an Altweiber. "Ich hab' ihn gerne gehabt, er hat die Möhnen immer so toll empfangen", sagt sie. So wollen die Möhnen den scheidenden Bürgermeister denn auch anständig verabschieden. "Wir werden Leo überraschen, ich hoffe, er wird nicht weinen . . ." Die Obermöhne verrät nur so viel: Ihre Rede werde sie an den "Bürgermeister der Herzen" richten — und diesem einen Orden aus Holz überreichen, in den der Spruch "Niemals geht man so ganz" eingebrannt ist. Ihre Orden bastelt Sonja Schilians wie immer selbst. Auch der "liebe Mattes", der CDU-Vorsitzende und stellvertretende Bürgermeister Matthias Broeckmann, erhalte einen.

Wer den letzten Rathaussturm mit Leo Giesbers erleben möchte, sollte sich am Altweiber-Donnerstag (27. Februar) spätestens gegen 17.15 Uhr am Kastell einfinden. Wenn die Möhnen dort eintreffen (im letzten Jahr waren sie erstaunlich pünktlich), haben sie allerdings schon einen Zug durch die Gemeinde hinter sich. Die Möhnen treffen sich bereits um 14.11 Uhr in der Gaststätte "Am Markt" (Hochstraße 47). Von dort aus beginnt um 15.11 Uhr der Marsch zu den Sonsbecker Geschäftsstellen der Geldinstitute. Zunächst wird die der Sparkasse am Niederrhein gestürmt, anschließend die Volksbank Niederrhein. Gemeinsam mit musikalischer Begleitung der B&B-Band geht es dann gegen 16.45 Uhr weiter: Im Café Lensing, wo die Möhnen sich mit Berlinern (gemeint ist das Gebäck) stärken, startet die traditionelle Polonäse, anschließend wird zum Sturm auf das Kastell geblasen. Nach einer flüssigen und festen Stärkung geht es dann gegen 19.11 Uhr über die Hoch- und Wallstraße weiter zum traditionellen Möhneball, der von der St.-Marien-Schützenbruderschaft im Karnevalszelt der Gaststätte "Zur Linde" veranstaltet wird. Rund 150 Möhnen stürmten 2013 mit Sonja Schilians. Sie geht davon aus, dass es diesmal (mindestens) ebenso viele werden. Begleitet wird sie erneut auch von Mitgliedern der KG Rot-Weiß Borth. Der Kontakt zu den Borther Karnevalisten entstand 2009 beim Feiern im Festzelt beim Xantener Oktoberfest. "Mittlerweile war ich auch schon in Borth eingeladen. Es ist eine richtig nette Freundschaft."

(RP)
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