Xanten Rat wählt Thomas Görtz

Xanten · Der 41-jährige Ratinger kommt von der Gemeindeprüfungsanstalt. Der CDU-Mann tritt am 1. Juli die Nachfolge der nach Gelsenkirchen gewechselten Karin Welge als Kämmerer und Beigeordneter an.

 Glückwünsche: Bürgermeister Christian Strunk (l.) gratuliert Thomas Görtz und seiner Frau Birgit Cramer-Görtz zur Wahl. Görtz besuchte anschließend die Ratssitzung. Deren Ruf hat sich herumgesprochen. Görtz nahm sich ein Hotelzimmer.

Glückwünsche: Bürgermeister Christian Strunk (l.) gratuliert Thomas Görtz und seiner Frau Birgit Cramer-Görtz zur Wahl. Görtz besuchte anschließend die Ratssitzung. Deren Ruf hat sich herumgesprochen. Görtz nahm sich ein Hotelzimmer.

Foto: Fischer, Armin

Zum Schluss war es nur noch eine Formsache: Der Rat wählte am Mittwoch am frühen Abend Thomas Görtz mit großer Mehrheit zum neuen Beigeordneten. Der 41-Jährige tritt zum 1. Juli die Nachfolge der nach Gelsenkirchen gewechselten Kämmerin Karin Welge an.

 Gut besucht: Vor allem Befürworter und Gegner des Bioenergiezentrums Xanten beobachteten gestern Abend im Rücken der Stadtverordneten die Xantener Ratssitzung. (Ausführlicher Bericht folgt).

Gut besucht: Vor allem Befürworter und Gegner des Bioenergiezentrums Xanten beobachteten gestern Abend im Rücken der Stadtverordneten die Xantener Ratssitzung. (Ausführlicher Bericht folgt).

Foto: Armin Fischer

Verbesserungsvorschläge

Görtz kennt sich in Xanten aus — von vielen Besuchen, vor allem aber in den Zahlen, die für die Stadt so wichtig sind. Gemeinsam mit einem fünfköpfigen Team hat er gerade als Teamleiter der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) die Haushalte der Stadt untersucht, auf 300 Seiten Lob ausgesprochen, aber auch weitere Verbesserungsvorschläge gemacht. "Es reizt mich eigentlich seit langem zu sehen, ob und wie solche Ansätze auch umgesetzt werden können", sagt Görtz im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Auf die ersten "gestalterischen Tätigkeiten wird die Stadt allerdings noch etwas warten müssen. "Ich komme nicht wie Kai aus der Kiste und greife ins operative Geschäft ein", sagt der gebürtige Heinsberger, der nach dem Abitur am Karlsgymnasium an die Fachschule für öffentliche Verwaltung in Köln ging und berufsbegleitend am Studieninstitut in Münster ein kommunales Studium absolvierte. Schwerpunkte: Betriebswirtschaftslehre und Neues Kommunales Finanzmanagement.

Kommunalverwaltung jedenfalls hat er danach von der Pike auf erlernt: als Sachbearbeiter beim Sozial- und Versorgungsamt des Kreises Heinsberg, später als Verwaltungsleiter der Abfallwirtschaftsbetriebe des Kreises. "Ich glaube", so sagt er, "ich kann mich in meine neuen Kollegen hineinversetzen, die es nicht immer mit einem einfachen Klientel zu tun haben", sagt Görtz, der auch den Bereich Soziales, Bildung und Kultur übernehmen wird.

Gründlichkeit vor Schnelligkeit

Nach acht GPA-Jahren jedenfalls freue er sich auf die neue Aufgabe, die er mit vielen Gesprächen und Aktenstudien angehen will: Gründlichkeit vor Schnelligkeit, nennt das der CDU-Mann, der zwar lange als stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender in Ratingen arbeitete, wo er mit seiner Frau Birgit Cramer-Görtz (sie ist ebenfalls GPA-Projektleiterin) und seinem vierjährigen Sohn lebt. Parteisoldat aber sei er keineswegs, heißt es in Ratingen, und das versprach Görtz gestern auch den Fraktionen: Zusammenarbeit mit allen! Auch das kam an, auch wenn, so Jürgen Kappel (SPD) es nicht so einfach sei, für einen Mann anderer politischer Couleur zu stimmen. Auch von Pankraz Gasseling (CD) und Matthias voll (BBX) kam Zustimmung, und als die Stimmen des von der FBI beantragten geheimen Wahlgangs ausgezählt waren, wurde diese Grundstimmung greifbar. Görtz gab später zu, dass er nicht mit 24 Ja-Stimmen gerechnet habe: "Umso schöner!" Auf Xanten kommt ein auch sonst aktiver Mann zu: Görtz wirkt im Vorstand eines Elternititiativ(-Waldorf)-Kindergartens mit, spielt Tennis beim TV Ratingen, ist Schütze, im Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr, mischt im Karneval bei der Stadtgarde Rot-Wiss mit und "reist unheimlich gern". Nach Xanten will er schnell umziehen. Für ein Grundstück im Neubaugebiet Lüttinger Feld hat sich seine Familie bereits beworben.

(RP)
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