Gaststätte „Zur Börse“ in Sonsbeck wiederbelebt Geflügelzüchter werden zu Gastronomen

Sonsbeck · Seit rund zwei Jahren stand der Gasthof „Zur Börse“ auf der Sonsbecker Hochstraße wieder einmal leer. Nun gibt es neue Pächter. Der Rassegeflügelzuchtverein betreibt dort aber nicht nur sein neues Vereinsheim, sondern will auch den gastronomischen Betrieb stemmen – ehrenamtlich.

 Hereinspaziert: Der Vorsitzende des Rassegeflügelzuchtvereins Sonsbeck, Dennis Kinat, hat mit seinem Verein den Gasthof „Zur Börse“ an der Hochstraße übernommen.

Hereinspaziert: Der Vorsitzende des Rassegeflügelzuchtvereins Sonsbeck, Dennis Kinat, hat mit seinem Verein den Gasthof „Zur Börse“ an der Hochstraße übernommen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Knapp zwei Jahre regte sich nichts im Gasthof „Zur Börse“ auf der Hochstraße. Hier, wo früher vor der Tür reger Handel mit Schweinen betrieben wurde, herrschte nach dem Auszug eines Balkan-Restaurants gähnende Leere. Doch nun wird den Räumlichkeiten neues Leben eingehaucht.

Denn der Sonsbecker Rassegeflügelzuchtverein (RGZV) ist neuer Pächter der altehrwürdigen Gaststätte. Und die Mitglieder um den Vereinsvorsitzenden Dennis Kinat haben große Pläne. „Wir wollen hier nicht nur unsere Kleintiermärkte abhalten, sondern auch etwas für die Belebung des Ortskerns tun“, sagt der 40-Jährige. Daher habe man sich entschlossen, künftig an sechs Tagen pro Woche sowohl einen warmen Mittagstisch als auch eine übersichtliche Speisekarte in den Abendstunden anzubieten. Am morgigen Dienstag, 17. September, geht’s los.

Das alles soll in ehrenamtlicher Eigenleistung gestemmt werden. 186 Mitglieder zählt der Verein zur Zeit, die künftig in wechselnden Schichten hinter der Theke und in der Küche tätig werden. „Wir wurden von vielen älteren Mitbürgern angesprochen, ob wir nicht einen Mittagstisch anbieten könnten“, erklärt Kinat. Viele Mitglieder erklärten sich spontan bereit, mitzuhelfen. Und so wurde schnell eine kleine, aber feine Speisekarte erstellt.

Bislang war der RGZV am Grunewaldweg in Hamb beheimatet. Dort befinden sich auch weiterhin noch die Stallungen. „Es gab aber schon lange Rechtsstreitigkeiten mit dem Verpächter unserer Vereinsräume. Da für diese nun noch Investitionen von 30.000 Euro nötig geworden wären, der Pachtvertrag aber nur noch bis 2023 läuft, haben wir uns nach Alternativen umgesehen.“

Und so kam man auf den leerstehenden Gasthof. „Wir haben uns an die Familie Brömmel als Verpächter gewandt, sie war unseren Plänen gegenüber sofort sehr aufgeschlossen.“ Also ging alles ganz schnell, nicht einmal 14 Tage dauerte der Prozess von der ersten Anfrage bis zur Unterzeichnung des Pachtvertrags. Auch die nötigen Konzessionen stellte die Gemeindeverwaltung zügig aus – zunächst aber nur für Speisen und nicht-alkoholische Getränke. „Die Lizenz für Alkoholika lässt noch ein wenig auf sich warten, dafür ist der bürokratische Aufwand etwas größer“, so Kinat.

Dennoch packten alle Mitglieder in den vergangenen Tagen packten mit an. Es wurde geputzt, repariert, das Interieur getauscht. Gepachtet hat der RGZV übrigens auch die angeschlossenen Säle sowie die sieben Gästezimmer im Obergeschoss. Die sollen bis Ende des Jahres renoviert werden, um dann auch wieder Gäste beherbergen zu können. Die Kleintiermärkte werden nun zweimal pro Monat in einem der Säle stattfinden. „Aber wir vermieten die Räume auch für Feierlichkeiten“, verspricht der Vereinsvorsitzende.

Bürgermeister Heiko Schmidt wünscht dem Verein derweil gutes Gelingen. „Es freut mich, dass unsere alte Gaststätte im Ortskern neu belebt wird.“

Und so schließt sich gewissermaßen auch ein Kreis. Wo früher mit Schweinen gehandelt wurde, steht ab sofort Geflügel im Mittelpunkt des Geschehens.

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