Sonsbeck Raser in Labbeck bereiten Sorgen

Sonsbeck · Bürgermeister Heiko Schmidt appelliert an die Vernunft der Autofahrer.

Irgendwie erinnert es an einen Running Gag: Wie immer vor Ausschuss- und Ratssitzungen empfiehlt Bürgermeister Heiko Schmidt Verwaltungs-Mitarbeiter Ludger van Bebber als Schriftführer - und wie immer nicken die Politiker dies einmütig ab! So geschehen auch in der Sitzung des Gemeinderates, in der sich eine Bürgerin zu Beginn nach dem Stand der Dinge in Sachen Lärmbelästigung durch den Autoverkehr auf der Marienbaumer Straße in Labbeck erkundigte. Es habe, so Bürgermeister Schmidt, Gespräche mit Straßen NRW gegeben, Schlaglöcher seien aus- und noch einmal nachgebessert worden, die Fahrbahndecke sei noch in Ordnung und werde nicht erneuert. Grobporiger Asphalt (der sogenannte Flüsterasphalt) führe ohnehin erst ab Tempo 70 zum Ziel, mache sonst keinen Sinn. Was die Rübenkampagne angehe, werde Labbeck nicht sehr stark frequentiert; ob Umlenkungen der Rübentransporter wie in Uedem möglich seien, werde geprüft und geklärt, bevor die Saison beginne.

Mit Erschrecken, so ein weiterer Anwohner aus Labbeck, sehe er immer wieder Autofahrer mit (gefühlten) 90 Stundenkilometern von der Furth aus ins Dorf 'reinpreschen, weil die Sicht auf das Ortseingangsschild versperrt sei. Einwand des Bürgermeisters: Ein "Tempo 70"- Schild weise rechtzeitig darauf hin, "dass da jetzt was kommt" (eine Ortschaft zum Beispiel) und man den Fuß vom Pedal nehmen muss. Am Ortseingang von Marienbaum aus gesehen habe die Gemeinde das "Speed Display" eine Zeit lang aufgestellt, die Tempo-Messungen hätten einen Durchschnitt von 58 Stundenkilometern gemessen. Sein eindringlicher Appell an alle Autofahrer: Umsichtig fahren, an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten! Eventuell platziere man das Speed-Display demnächst auch am Ortseingang von der Furth aus.

FDP-Ratsher Jürgen Kühne hatte in der Presse gelesen, dass es vermehrt Übergriffe gegen Angestellte in Rathäusern und vor allem in Jobcentern gibt. Vereinzelt seien sicher auch in Sonsbeck "renitente Bürger dabei", aber die habe man bislang immer beruhigen können. Außerdem seien flächendeckend seit dem Vorfall im Neusser Jobcenter regelmäßig Sicherheitskräfte unterwegs.

Renate Heursen-Janßen (FDP) nahm erfreut zur Kenntnis, dass sich das Mehrgenerationen-Projekt der Initiative Integratives Leben positiv entwickelt und die Finanzierung durch potenzielle Käufer gesichert sei; Bürgermeister Heiko Schmidt rechnet damit, dass im Herbst mit dem Bau begonnen wird.

Eine Personalie zum Schluss: Claus Zarnke wird für die SPD-Fraktion als sachkundiger Bürger im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Soziales sitzen und als stellvertretender sachkundiger Bürger im Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft. Die Position war nach dem Tod von Friedhelm Bogatka neu zu besetzen.

(RP)
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