Sonsbeck Profis, die das Amateurtheater lieben

Sonsbeck · Theater SpielLust geht noch mal auf die Bühne: Vorhang für "Benefiz - jeder rettet einen Afrikaner" fällt in Sonsbeck.

 Regine Meyering (Schlosstheater Moers) und Hans West (Landestheater Burghofbühne) gehören zum Ensemble SpielLust, das mit Regisseur Ludger Terlinden (Mitte) zuletzt höchst erfolgreich war.

Regine Meyering (Schlosstheater Moers) und Hans West (Landestheater Burghofbühne) gehören zum Ensemble SpielLust, das mit Regisseur Ludger Terlinden (Mitte) zuletzt höchst erfolgreich war.

Foto: Armin Fischer

Mit seinem aktuellen Theaterstück "Benefiz - jeder rettet einen Afrikaner" hat das "Theater SpielLust" nicht nur rund 700 Besucher in vier Aufführungen bestens unterhalten, sondern ist mit Lob geradezu überschüttet worden. "Die Resonanz war so erschlagend positiv wie selten zuvor", freut sich Regisseur Ludger Terlinden.

Seit nunmehr zehn Jahren beweisen die Schauspieler mit ihren gesellschaftskritischen Satiren, dass anspruchsvolles Amateurtheater auch abseits der großen Städte mit ihren traditionsreichen Bühnen möglich ist. Ja sogar ein Vergleich ist erlaubt, denn mit Regine Meyering vom Schlosstheater Moers und Hans West vom Dinslakener Landestheater Burghofbühne gehören dem Ensemble zwei erfahrene Schauspieler an.

Die beiden Akteure proben und spielen mitunter mehrere Stücke im täglichen Wechsel. "Das ist manchmal stressig. Aber man kann die Texte gut trennen, weil sie sich thematisch doch sehr unterscheiden", erklärt Regine Meyering. Das ist auch nötig, denn aufgrund der großen Nachfrage steht am Samstag, 23. April, in Sonsbeck eine Zusatzaufführung auf dem Programm.

Während sich die Moerser Lehrerin für das Schlosstheater schon auf die Doppelrolle der Sieglinde und Ute aus der Nibelungensage vorbereitet, steht zwischendurch die Generalprobe für die Aufführung im Kastell auf dem Terminplan. Qualitativ, sagen beide, sind die Unterschiede nicht sehr groß, auffällig werden sie allerdings abseits der Bühne. "Die Burghofbühne ist ein professioneller Betrieb, in dem jeder seine Aufgabe hat. Von der Bühnentechnik bis zur Maske wird alles bereitgestellt, wir brauchen uns um nichts zu kümmern", so Hans West.

Das ist bei einem Amateurtheater wie SpielLust naturgemäß anders. "Bei uns muss jeder mit anfassen. Wir schleppen unser Bühnenbild selber von Spielort zu Spielort", sagt Ludger Terlinden, in dessen Haus in Veen die Gruppe ihren Probenraum hat. Hinzu kommt, dass vor jedem Auftritt an einem anderen Ort eine erneute Generalprobe notwendig ist, weil Texte und Laufwege neu koordiniert werden müssen.

Dieses Miteinander und die enorme Akzeptanz beim Publikum schweißen zusammen. Müsste Regine Meyering sich irgendwann für ein Theater entscheiden, weil die Belastung zu groß wird, bräuchte sie nicht lange nachzudenken: "Ganz klar SpielLust. Es macht einfach Riesenspaß." Spaß, den man dem Ensemble ansieht und der sich aufs Publikum überträgt.

Wer sich davon überzeugen möchte, muss sich sputen. Am 23. April um 20 Uhr findet im Sonsbecker Kastell die letzte Aufführung von "Benefiz - jeder rettet einen Afrikaner" statt. Restkarten für 10 Euro gibt es in der Buchhandlung Librarium (Xanten), Ihr Platz (Alpen) und Creanda (Sonsbeck).

(RP)
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