Jubiläumskonzert des Posaunenchors Sonsbeck Mit viel Puste in die Provence

Sonsbeck · Der Posaunenchor Sonsbeck feiert sein zehnjähriges Bestehen. Beim Jubiläumskonzert am Samstag, 17. September, geht’s mit Musik, Kunst und Duft auf eine sinnliche Reise nach Frankreich.

Bei der Sonderprobe zum Jubiläumskonzert mussten die Mitglieder des Posaunenchors langen Atem beweisen.

Bei der Sonderprobe zum Jubiläumskonzert mussten die Mitglieder des Posaunenchors langen Atem beweisen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Eine Vielzahl von Stühlen stand im Altarraum der evangelischen Kirche Sonsbeck bereit, als sich dort am Samstag 27 Musiker des Posaunenchors Sonsbeck zur Sonderprobe für ihr Jubiläumskonzert einfanden. Zur Linken nahmen die zahlreichen Trompetenspieler Platz, zur Rechten die drei Tubaspielerinnen, die Plätze in der Mitte des Kreises wurden von den Euphonium-, Posaunen- und Hornspielern eingenommen. Auf den Notenständern lag je ein Exemplar der Rheinischen Bläserhefte 2021 mit dem Titel „Musik aus Frankreich“. Denn beim Festkonzert am Samstag, 17. September, zum zehnjährige Bestehen des Sonsbecker Posaunenchores sollen sich die Besucher auf französisches Flair freuen dürfen. 

Bei der Auswahl der Titel greifen die Musiker sowohl auf moderne Arrangements zu Chorälen, aber auch auf zeitgenössische Musik zurück. „Ein Höhepunkt werden drei Kompositionen zu Gemälden des französischen Malers Marc Chagall sein“, erklärte Chormitglied Jeanette Böhme. „Die Bilder werden auch im Altarraum über einen Beamer sichtbar gemacht.“

Einen weiteren Bezug zu den französischen Musiktiteln bilde die Programmkarte, in der sich ebenfalls Bilder von Marc Chagall befinden. Dazu sollen Lavendelsäckchen und Lavendelparfum die evangelische Kirche mit dem Duft der Provence erfüllen. „Die Richtung gab das 2021 herausgegebene Bläserheft vor“, sagte Jeanette Böhme. Das Posaunenwerk Rheinland gebe immer wieder Bläserhefte heraus, in denen ein Land oder eine Region im Zentrum stehe.

Die Leitung des Sonsbecker Posaunenchors liegt seit vielen Jahren in den Händen von Michael Böhme, beim Jubiläumskonzert dirigiert jedoch der Gelderner Gerald Münster, der im Posaunenwerk Rheinland für den Unteren Niederrhein zuständig ist. Nach einer kurzen freundlichen Begrüßung verlangte Gerald Münster den Musikern bei der Sonderprobe ordentlich Puste ab. Er ließ die Sätze der Titel so lange wiederholen, bis sie glasklar erklangen. Und hin und wieder gab’s auch etwas Kritik: „Als ihr nicht so kräftig gespielt habt, klang es schöner“, bemerkte der Chorleiter beispielsweise. Insgesamt zeigte er sich mit der Qualität der Spielleistung aber sehr zufrieden. „Ihr habt wohl zu Hause geprobt“, lobte Gerald Münster die Chormitglieder.

Das Dirigat für die Ouvertüre mit dem Titel „Wir haben Gottes Spuren festgestellt“ übernahm der aus Palästina stammende Fadi Elayteem, der zwar in Essen studiert und wohnt, sich die Mitgliedschaft im Sonsbecker Posaunenchor aber nicht entgehen lässt.

„Der Posaunenchor Sonsbeck ist seit seiner Gründung ökumenisch und generationsübergreifend unterwegs, einfach ein lebendiger Teil des Immateriellen Kulturerbes, zu dem die Unesco-Kommission Posaunenchöre ernannt hat“, betonte Jeanette Böhme. Die Altersspanne der Mitglieder liege zwischen 22 und 84 Jahren, die teils katholisch, teils evangelisch und teils griechisch-orthodox seien. Sie alle verbinde die Liebe zur Musik und der Leitspruch des Sonsbecker Posaunenchors: „Lieber Blech spielen, als Blech reden“, wie Jeanette Böhme deutlich machte, ehe sie sich wieder ans Instrument setzte. 

(hvh)
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