Sonsbeck Pollerstreit in Labbeck: Klaus Koch will freie Fahrt für Retter

Sonsbeck · Klaus Koch soll sich nicht mehr aufregen. Sein Arzt sieht mit Sorge, wie belastend für ihn die Debatte um den Poller am Wyfeld ist. Spricht man mit Koch, kann man spüren, wie der Blutdruck steigt, wenn der 78-Jährige vom Einsatz für die Mitbürger spricht und die für ihn völlig unverständlichen, teils aggressiven und beleidigenden Reaktionen, darauf. Aus seiner Sicht geht es einzig darum, Leben zu retten.

 Klaus Koch hält die Poller am Birkenweg im Notfall für lebensbedrohlich.

Klaus Koch hält die Poller am Birkenweg im Notfall für lebensbedrohlich.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Zur Erinnerung: Das Ehepaar Koch wohnt auf der anderen Seite der Poller, am Birkenweg. Am 1. Juli erlitt Ursula Koch zum wiederholten Mal eine Lungenembolie. Sie musste reanimiert und später in Duisburg operiert werden. "Nach der Versorgung durch den Notarzt fragte der Krankenwagenfahrer, wie er mit der Patientin, die auf die Intensivstation musste, wieder rauskommt", so Koch. "Er hatte schon bei der Anfahrt vor den Pollern gestanden und wollte das auf der Rückfahrt unbedingt vermeiden."

Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass Retter Probleme mit der Anfahrt zum Birkenweg hatten. Schon 2009 hatte er im Rathaus um Entfernung der Poller gebeten. Jetzt kämpft der 78-Jährige erneut. "Es geht um das Leben meiner Frau." Bei einer erneuten Embolie könnten Sekunden über Leben oder Tod entscheiden. Statt der Poller schlägt Koch vor, per Schild die Durchfahrt zwischen Birkenweg und Wyfeld zu verbieten mit dem Zusatz "Einsatzfahrzeuge frei".

Nach der Einwohnerversammlung in Labbeck möchte Koch zwei Dinge verdeutlichen. Die vorgelegten Unterschriften habe er ausschließlich in Sonsbeck gesammelt. Es könnten noch viel mehr sein, aber aus gesundheitlichen Gründen habe er aufhören müssen. Viele hätten sich bei ihm bedankt, dass er sich für sie einsetzt. "Beschämend" sei, dass gesagt wurde, er habe die Aktion gestartet, um bei sich Ruhe zu haben. Wer so etwas sage, habe sich wohl nicht mit dem Thema beschäftigt. Bürgermeister Heiko Schmidt dankt er ausdrücklich für die faire Verhandlungsführung.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort