Berufskolleg in Xanten Warum sich Schüler fürs Placidahaus entscheiden

Xanten · Das Berufskolleg stellt am Samstag, 23. November, sein Angebot vor. Fünf Frauen und Männer erklären, was sie ab Sommer dort lernen wollen.

 Fünf neue Schüler fürs Placidahaus (v.l.): Rabea Heweling, Nina Schraven, Viola Schüle, Tim Tigcheloven und Lucie Moos.

Fünf neue Schüler fürs Placidahaus (v.l.): Rabea Heweling, Nina Schraven, Viola Schüle, Tim Tigcheloven und Lucie Moos.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Viola Schüle hat schon einen Beruf gelernt, die 21-Jährige ist zahnmedizinische Angestellte. Aber sie hat festgestellt, dass sie lieber als Erzieherin arbeiten möchte, also lernt sie ab Sommer einen weiteren Beruf, zusammen mit Lucie Moos. Die 36-Jährige hat zwei Söhne und zwei Töchter, steht also „mitten im Leben“, wie sie sagt, und wollte schon immer mit Kindern arbeiten. Rabea Heweling wiederum hat gerade ihr Abitur gemacht, ist 18, und will ebenfalls Erzieherin werden.

Alle drei Frauen gehen ab Sommer zur selben Schule: Am Placidahaus in Xanten beginnen sie die dreijährige praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zur Erzieherin, die vom Berufskolleg neuerdings angeboten wird, zusätzlich zur konsekutiven Erzieher-Ausbildung, bei der die Schüler erst zwei Jahre Unterricht haben und dann ein Anerkennungsjahr in einer Einrichtung machen, also auch dann erst Geld bekommen. Bei der PiA arbeiten die Schüler an drei Tagen zum Beispiel in einer Kita und gehen an zwei Tagen zur Schule. Sie schließen einen Ausbildungsvertrag mit einem Träger der Kinder- und Jugendhilfe ab und erhalten von Anfang an einen Lohn. Deshalb haben sich Schüle, Moos und Heweling auch dafür entschieden: Sie arbeiten direkt in der Praxis und verdienen Geld. Allerdings müssen sie Arbeit und Schule gleichzeitig schaffen.

Die Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher ist einer von mehreren Bildungsgängen am Placidahaus. Tim Tigcheloven (15) zum Beispiel wechselt im Sommer von der Gesamtschule zum Berufskolleg, um zunächst Sozialassistent zu werden und später das Fachabitur zu machen. Nina Schraven will dagegen direkt die Fachhochschulreife am Placidahaus erreichen, damit sie später studieren kann.

Das gesamte Angebot des Berufskollegs wird Samstag, 23. November, bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt. Künftige Schüler und ihre Eltern können sich von 10 bis 15 Uhr beraten lassen. Von Lehrern und Schülern erhalten sie Informationen aus erster Hand: über den Unterricht, die Prüfungen und die weiteren Berufschancen. An dem Tag ist auch eine Anmeldung für einen Bildungsgang direkt möglich.

Das Placidahaus ist vor mehr als 50 Jahren gegründet worden und hat etwa 400 Schüler. Das Einzugsgebiet erstreckt sich bis Kalkar, Wesel, Goch, Moers und Alpen. Bei Schülern hat das Berufskolleg einen guten Ruf. Bildungsgänge wie PiA und die berufsbegleitende Ausbildung zum Heilpädagogen werden auch nur in wenigen anderen Orten der Region angeboten.

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