Placidahaus in Xanten Erschwerte Bedingungen auf der Zielgeraden

Xanten · Am Placidahaus in Xanten laufen die Vorbereitungen für die Abschlussprüfungen. Wegen der Corona-Pandemie gelten strenge Regeln, um das Infektionsrisiko so weit wie möglich zu senken.

 Sicherheitsvorkehrungen im Placidahaus in Xanten: Um das Corona-Infektionsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren, ist genau festgelegt worden, wie die Schüler und Studenten zu ihren Klassenräumen gehen dürfen.

Sicherheitsvorkehrungen im Placidahaus in Xanten: Um das Corona-Infektionsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren, ist genau festgelegt worden, wie die Schüler und Studenten zu ihren Klassenräumen gehen dürfen.

Foto: Fischer, Armin ( arfi )

Im Placidahaus in Xanten kleben nun Straßenschilder an vielen Stellen. Einige Flure sind dadurch zu Einbahnstraßen geworden. Wegen der Corona-Pandemie ist das notwendig, damit die Schüler und Studenten möglichst sicher ihre Klassenräume erreichen, ohne auf andere Menschen zu treffen. Ein Gegenverkehr würde das Infektionsrisiko erhöhen.

Am 23. April hat auch im Placidahaus der Unterricht wieder begonnen, zunächst nur für den Abschlussjahrgang, genauso wie an anderen Berufskollegs und weiterführenden Schulen in NRW. Seitdem bereiten sich etwa 140 Schüler und Studenten in den Klassenräumen auf ihre Prüfungen vor, zusätzlich zum Lernen zu Hause. Neuer Unterrichtsstoff werde nicht durchgenommen, erklärt Michael Lammers, stellvertretender Leiter des Placidahauses. Die prüfungsrelevanten Inhalte seien schon bis März vermittelt worden. Seitdem gehe es ums Wiederholen und Vertiefen und darum, „die letzten Unklarheiten zu klären“, bevor am 11. Mai die Prüfungen beginnen. „Wir sind auf der Zielgeraden.“

Auf diesen letzten, entscheidenden Metern stellt die Corona-Krise die Schüler, Lehrer und Schulleiter am Placidahaus genauso wie an den anderen Berufskollegs und Schulen vor eine zusätzliche Herausforderung: Die einen müssen sich trotz der Pandemie auf die Prüfungen konzentrieren, die anderen sicherstellen, dass trotz eines Infektionsrisikos ein sicherer Unterricht möglich ist, also alle einen Mindestabstand von 1,5 Meter einhalten und die Hygieneregeln befolgen können. Das ist nicht so ganz einfach. Manche Lehrer dürfen im Moment keinen Präsenz-Unterricht geben, weil sie zur Risikogruppe gehören. Es steht also nicht das komplette Kollegium zur Verfügung. Gleichzeitig müssen die Klassen aufgeteilt werden, damit nicht zu viele Menschen gleichzeitig in einem Raum sind. Für dieselbe Anzahl von Schülern und Studenten sind also mehr Pädagogen und Räume erforderlich als vor der Corona-Krise.

 In diese Richtung ist der Durchgang erlaubt – in die Gegenrichtung nicht.

In diese Richtung ist der Durchgang erlaubt – in die Gegenrichtung nicht.

Foto: Fischer, Armin ( arfi )

Dieses Problem haben alle Schulen. Am Placidahaus als Berufskolleg kommt hinzu: Die Bildungsgänge dauern nur zwei Jahre, der komplette zweite Jahrgang steht deshalb vor den Abschlussprüfungen – das Placidahaus muss also nicht nur für einen Teil, sondern für fast die Hälfte der Schüler einen Unterricht organisieren. Aber bisher funktioniere das gut, sagte Lammers. „Die Rückmeldungen sind positiv.“ Trotzdem sei unter den Schülern „eine enorme Unsicherheit“ zu spüren. Für viele gehe es um ihren Berufsabschluss und die Frage, was anschießend komme, wo sie zum Beispiel das vorgeschriebene Berufspraktikum machen könnten. Wegen der Corona-Pandemie könnten die Entscheidungsträger in den Einrichtungen und Betrieben nicht tagen. Einstellungsgespräche seien kaum möglich. „Wir sind jetzt besonders gefragt, diese Sorgen aufzufangen und die Schüler zu unterstützen.“

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