Pianoforte-Konzert in Xanten Ein Streifzug durch die ukrainische Musik

Xanten · Beim nächsten Pianoforte-Konzert in Xanten spielt Violina Petrychenko Stücke aus ihrer Heimat: Die Pianistin möchte zeigen, wie vielfältig und reich die ukrainische Kultur ist.

 Die ukrainische Pianistin Violina Petrychenko gibt am Freitag, 2. September, ein Klavierkonzert im Xantener Rathaus.

Die ukrainische Pianistin Violina Petrychenko gibt am Freitag, 2. September, ein Klavierkonzert im Xantener Rathaus.

Foto: Mischa Blank Photography

Die ukrainische Pianistin Violina Petrychenko eröffnet am Freitag, 2. September, um 20 Uhr im Xantener Ratssaal die zweite Hälfte der Pianoforte-Reihe in diesem Jahr. Das Konzert beginnt um 20 Uhr im Ratssaal an der Karthaus 2. Einlass ist ab 19.30 Uhr. Masken sind erwünscht und dürfen am Sitzplatz abgenommen werden. Der Eintritt beträgt 15 Euro (ermäßigt 12 Euro). Es findet kein Vorverkauf statt, Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich.

Violina Petrychenko wurde in Saporoschje (Ukraine) als Kind einer Musikerfamilie geboren, wo sie bereits mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel begann. Am Musikgymnasium in Saporoschje studierte sie in den Hauptfächern Klavier und Musikwissenschaft. Mit zwölf Jahren war sie Teilnehmerin am Internationalen Prokofiev-Wettbewerb und mit 16 Jahren wurde ihre erste theoretische Arbeit herausgegeben. Beide Diplome bestand sie mit Auszeichnung. Des Weiteren begann Violina in Kiew ein Studium an der Nationalen Tschaikowsky-Musikakademie der Ukraine im Hauptfach Klavier. 2007 studierte sie an der Franz-Liszt-Hochschule für Musik in Weimar und später an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln bei Professor Jacob Leuschner weiterhin Klavier. Die Musikerin vervollständigte ihr Studium in der Klasse von Professor Evgueni Sinaiski an der Folkwang-Universität der Künste in Essen. Außerdem nahm sie an zahlreichen Meisterkursen teil.

Konzertreisen führten sie durch Deutschland, Holland, Frankreich, Österreich, Spanien, Tschechien und in der Ukraine. Mehrmals hat sie für das Deutschlandradio Kultur sowie für den MDR und den WDR gespielt. Bislang hat sie drei CDs eingespielt. Nach dem russischen Angriff im Februar auf die Ukraine spielt sie bei ihren Konzerten noch mehr Musik aus ihrer Heimat und möchte zeigen, wie vielfältig und reich die ukrainische Kultur ist. In diesem Programm führt sie durch die ganze Geschichte der ukrainischen Musik.

Nur wenige kennen beispielsweise den Namen von Alois Jedlichka, der aber zu den Pionieren der ukrainischen Musik gehört und die erste Klavierphantasie „Natalka Poltawka“ komponierte – als Illustration zum Theaterstück von Iwan Kotlyarevsky. Grundlage seiner Tätigkeit waren Sammlung und Verarbeitung ukrainischer Volkslieder. Mykola Lysenko, ein Romantiker, der als Begründer der ukrainischen Komponisten Schule gilt, ist ein wichtiger Komponist, der, wie viele andere, in Europa unbekannt blieb.

Eine ganz besondere Atmosphäre verströmt die Musik von Valentin Silvestrov, den man auch als Meister der Stille bezeichnet. Seine Musik verleiht dem Programm eine meditative Note. Er selber sagt, dass wir in einer zu lauten Welt leben; seine Musik bewegt sich zwischen PP und mp. Oft kurze Motive wirken vielsagend. Für Silvestrov liegt besonders in der Bagatelle eine tiefe Bedeutung – direkter, spontaner und improvisatorischer Selbstausdruck. „Das Wesentliche kann oft in Kleinigkeiten lauern“, sagt der Komponist.

(wer)
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