Xanten Pfingsten wird Brune zum Priester geweiht

Xanten · Kirche und Glaube sind dem 31-Jährigen schon sein Leben lang wichtig. In Xanten war er als Praktikant und Diakon tätig.

 Joachim Brune in seiner Heimatgemeinde.

Joachim Brune in seiner Heimatgemeinde.

Foto: Anja Husmann

Sein neues Messgewand dürfte Joachim Brune noch lange an Xanten erinnern. Vorne schmückt es eine Kreuzblume, passend zur Ausgestaltung des gotischen Doms mit Firstblumen, und der (roten) Farbe der Märtyrer wie des Heiligen Viktor. "Sanguis martyrorum est semen christianorum" lautet der lateinische Spruch dazu: "Das Blut der Märtyrer ist der Samen für die Christenheit".

Brune geht am Pfingstsonntag einen entscheidenden Schritt seines Weges, der ihn als Praktikant und Diakon in die Xantener Viktor-Gemeinde geführt hatte. Er wird in Münster zum Priester geweiht. Montag wird er dann im Xantener Dom seine erste Messe als Priester halten. Beim anschließenden Empfang will ihm die Gemeinde das Gewand schenken.

"Der Priesterberuf passt einfach zu mir", sagt der 31-Jährige. Kirche und Glaube waren ihm schon sein Leben lang wichtig. Der gebürtige Liesborner (Kreis Warendorf) war Messdiener und Gruppenleiter bei der Katholischen jungen Gemeinde (KjG). Dennoch war ihm nicht immer klar, dass er Priester werden würde. Nach dem Zivildienst in seiner Heimatpfarrei begann er ein Lehramtsstudium in Aachen. Er wollte Lehrer für Wirtschaftswissenschaften und Religion am Berufskolleg werden.

Doch je mehr er sich mit der Theologie auseinandersetzte, desto stärker stellte sich ihm die Frage, was wirklich sein Ziel war. Seine Antwort: Brune wechselte 2007 nach Münster und studierte katholische Theologie bis zum Diplom. Es folgten ein Weiterbildungsstudium im Kirchenrecht und 2011 der Eintritt ins Priesterseminar Borromaeum mit der Zeit in Xanten.

Brune hat viele Interessen. Sein Hobby ist Technik, Borussia Dortmund der Lieblingsverein des Fußballfans. Er ist begeisterter Autofahrer, reist gern durch die Welt; bis nach Neuseeland habe er es schon gebracht, sagt er. Außerdem ist er gerne mit dem Fahrrad unterwegs. "Die besten Predigtideen", sagt er, "kommen mir beim Rennradfahren. Dann kann ich abschalten und meinen Gedanken freien Lauf lassen." Immer unterwegs, immer wieder neues entdecken, Begegnungen erleben, das will Brune auch als Priester.

Dass die Entscheidung für diesen Beruf die richtige für Brune sei, glaubt auch der Xantener Propst Klaus Wittke. Er hat Brune als Lehrer an der Marienrealschule und dem Berufskolleg Placidahaus erlebt. Brune war als angehender Priester im Jugendliturgiekreis und bei den Pfadfindern ebenso zu Hause wie bei den Freizeitspielen in den Sommerferien und im Taizé-Kreis.

Er liebte dann auch die Stille - eine Stunde lang in den Kontemplationsrunden, die er regelmäßig anbot. Trauungen und Taufen, Beerdigungen Predigten und Begegnungen in allen Gemeinden sowie die Mitarbeit am Pastoralplan: "Brune kann sich auf viele verschiedene Formate der Verkündigung und Seelsorge einlassen", sagt Wittke.

Wohl auch daran liegt es, dass ein ganzer Bus mit Xantenern am morgigen Pfingstfest zur Weihe von acht Diakonen aus dem Bistum Münster und einem aus der Diözese Essen zum Paulus-Dom aufbrechen wird. Sie werden dabei sein am besonderen Tag von Brune. "Menschen in Freud und Leid begleiten zu dürfen und dabei den Vertrauenvorschuss zu spüren, den sie mir geben, das begeistert mich", sagt er. Für Joachim Brune ist Seelsorge Beziehungsarbeit und die Aufgabe, die Frohe Botschaft zielgerichtet zu vermitteln. Da setzt der 31-Jährige zuversichtlich auf viel Kreativität.

(RP)
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