TV-Show"Brot und Spiele" Xanten Otternasen mit Holzschwertern

Xanten · "Brot und Spiele": Der WDR übertrug am Samstagabend zur besten Sendezeit seine neue Wissensshow live aus dem Amphitheater. Es gab einen eindeutigen Sieger im besten Licht: den Archäologischen Park.

Maske, Hoecker und Co. beim "Brot und Spiele"-Spektakel in Xanten
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Maske, Hoecker und Co. beim "Brot und Spiele"-Spektakel in Xanten

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Foto: dpa, Henning Kaiser

Bei den Römern war Jupiter fürs Wetter zuständig, das Kettenhemd eines Legionärs wiegt gut zehn Kilogramm und Otternasen, wie sie im Film "Das Leben des Brian", jener Monty-Python-Persiflage auf Sandalenfilme, als Genussmittel angepriesen wurde, gehörten bei den Römern nicht auf den Speisenplan.

Viel gelernt haben sie schon, die über drei Millionen Zuschauer, die sich am Samstagabend die neue ARD-Show "Brot und Spiele" im Fernsehen ansahen. 3000 durften im Amphitheater des Archäologischen Parks Xanten dabei sein. Und dieser war - Promiteams hin oder her - letztendlich der eindeutige Sieger: Drei Stunden immer wieder APX - dessen Chef Dr. Martin Müller, zeitweilig auf der Bühne als TV-Vermarkter zum Beispiel der neuen Werft tätig, dürfte es wahrhaft zufrieden sein.

Ob Promis, Spiele und - wenngleich gut gemachte - Wissensvermittlung unter einen Hut passen, darüber stritt sich im Anschluss die Fersehseher-Welt. Die Zuschauer in der Arena machten kaum Abstriche, sofern sie auf der richtigen Seite saßen und das Geschehen durchweg mitbekamen: "Ein klasse Abend" urteilten Hiltrud Lehmans (58) und Heidrun von Schönberg (61) aus Wardt und stöhnten mitleidend auf, als SAT 1-Ran-Frontfrau Andrea Kaiser in ihrem Pferderennen die Bande zerlegte.

Die Rennen gehörten allemal zu den Höhepunkten des Geschichts-Spektakels, das im Personalbereich von fünf Akteuren lebte: Moderator Matthias Opdenhövel, Comedian Bernhard Hoëcker, Mister Tagesschau Jens Riewa, "Außenreporterin" Mareile Höppner und WDR-Sportmann Steffen Simon. 20 Euro kostete der Eintritt in eine Welt voller Lichteffekte, schwertragender Fanfarenstöße, Tuniken und Sandalen. Selbst die Bühnenarbeiter waren römisch gewandet.

Und warm war's allemal, nachdem die Fackeln entzündet worden waren. Sehr zum Leidwesen der Pressefotografen, die schleunigst umziehen mussten. TV-Zuschauer hatten es bisweilen ein wenig besser. Wenn die Promis minutenlang unberührbare archäologische Schätze umstanden, war Homekino wohl "ansehlicher".

Dafür kamen die Menschen zu Hause nicht in den Genuss, zur selben Zeit zum Applaus angeregt zu werden. Bewegung tut schließlich immer gut - fanden auch Boxer Henry Maske und "Gladiator" Ralf Moeller. Die durften sich nach allen Regeln der Römer mit viel Gestöhne, Schild und Holzstöcken verprügeln. "Der Kampf des Abends", befand Frithjof Plath (16) aus Mülheim, der restlos begeistert war, wie offensichtlich viele aus dem jüngeren Publikum. Jimmy Psaoulis (25) und Nora Enste (21), Betriebswirtschaftsstudenten aus Frankfurt, nannten es "fast überwältigend". Fast: "Vielleicht geht's etwas gedrängter und mit etwas mehr Action."

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