Oktoberfest 2022 in Xanten Die Absage ist eine vernünftige Entscheidung

Meinung | Xanten · Viele Menschen haben sich auf das Xantener Oktoberfest 2022 gefreut, allen voran die Veranstalter selbst. Aber in der Summe gibt es zu viele Risiken für eine Großveranstaltung, die im Herbst über drei bis vier Wochen gehen soll. Deshalb ist die Absage für dieses Jahr vernünftig. Ein Kommentar.

 Ein leeres Oktoberfestzelt (Archivfoto von 2018).

Ein leeres Oktoberfestzelt (Archivfoto von 2018).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Nach zwei Jahren Pandemie ist die Sehnsucht groß, wieder etwas zu erleben, Freude zu haben, für kurze Zeit den Alltag zu vergessen. Das hat gerade erst Parookaville bewiesen: 225.000 Menschen feierten auf dem Musikfestival in Weeze. Und Zehntausende würden auch gern wieder auf dem Oktoberfest an der Xantener Südsee schunkeln, singen, tanzen. Aber im Herbst wird die Situation eine andere sein als im Sommer.

Es wird kälter sein, das Freizeitzentrum wird deshalb wieder ein Festzelt aufbauen müssen, das beheizt werden will – während ringsherum über Energieeinsparungen diskutiert wird. Es dürfte schwierig werden, das den Menschen zu erklären. Außerdem werden die Oktoberfestbesucher in einem geschlossenen, wenn auch großen Raum zusammen sein – dafür wird es vermutlich strengere Auflagen geben als für Open-air-Veranstaltungen im Sommer. Das Feiern wird also nicht so ungezwungen sein können wie noch im Juli. Die angespannte Personalsituation in der Gastronomie kommt hinzu. Gerade erst hat ein Xantener Restaurant einige Tage Betriebsferien angekündigt, weil Mitarbeiter fehlen.

Die Voraussetzungen für das Xantener Oktoberfest sind in diesem Jahr also denkbar ungünstig. Die Wiesn abzusagen, ist deshalb vernünftig. Viel zu groß ist das Risiko, dass die drei bis vier Wochen wenig Freude bereiten – Kostenpflichtiger Inhalt den Gästen nicht, dem Veranstalter dann auch nicht. Dann lieber gar nicht feiern, als am Ende schlecht zu feiern.

(wer)
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