Oktoberfest 2018 in Xanten Xantener Familie enttäuscht vom Oktoberfest-Familientag

Xanten · Eine Familie aus Xanten wurde der Zugang zum Oktoberfest verweigert. Dazu nimmt das Freizeitzentrum Xanten als Ausrichter nun Stellung.

Anja Heidenrich bringt es auf den Punkt: Die Xantenerin, die am letzten Sonntag des Oktoberfestes den Nachmittag mit ihrer Familie auf der Wiesn verbringen wollte, ist enttäuscht. Sie sagt: „Familientag. Dieser Sonntag verdient den Namen nicht!“.

Was ist geschehen? Heidenrich ging nach eigenen Angaben mit ihrer Nachbarin zum Oktoberfest. Eine halbe Stunde später seien ihre 17 Jahre alte Tochter sowie ihre drei Nichten und Neffen (alle zwischen 16 und 17 Jahre alt) nachgekommen. „Leider wurde ihnen der Zutritt vor dem Gelände durch den Sicherheitsdienst verwährt“, schreibt Heidenreich, die nach einem Anruf ihrer Tochter zum Eingang gegangen sei. „Hier empfing mich ein sehr missmutiger junger Mann vom Sicherheitsdienst und eine noch missmutigere Frau.“ Später sollten sich alle Beteiligten ausweisen, nachweisen, dass sie blutsverwandt seien. Die Xantenerin konnte das alles gar nicht glauben, heute sagt sie: „Ich bin wirklich enttäuscht, dass so eine Diskussion in der heutigen Zeit geführt wird. Die Freundin meiner Tochter brachte es auf den Punkt: Ihre Eltern sind auch nicht verheiratet und sie trägt den Namen der Mutter. Sie fühlt sich diskriminiert.“ Heidenreich ergänzt: „Kontrollen am Zelt und beim Alkoholbestellen halte ich für wichtig und richtig, aber nicht, um auf das Gelände zu den Spielgeräten zu kommen.“

Das Freizeitzentrum Xanten (FZX) als Ausrichter des Oktoberfestes nimmt auf Anfrage unserer Redaktion Stellung. Andreas Franken, beim FZX fürs Marketing zuständig, sagt: „Natürlich ist eine Familienzugehörigkeit anhand eines Ausweises nicht nachvollziehbar.“ Er weist auf andere Möglichkeiten, das Gelände zu betreten, hin – zum Beispiel der sogenannte „Muttizettel“. „Wir als Veranstalter müssen solche Kontrollmöglichkeiten nutzen können, um die Vorgaben des Sicherheitskonzeptes zu erfüllen. Dennoch werden wir dies im Rahmen der Nachbearbeitung der Veranstaltung und den hierbei stattfindenden Abstimmungsgesprächen mit unseren Servicedienstleistern zur Sprache bringen und darauf hinwirken, die verantwortlichen Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren.“ Franken betont ferner, dass die Sicherheit oberste Priorität habe und dass die Sicherheitsdienste wichtige, vielfach unterschätzte Aufgabe innehaben.

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