Wardt O'zapft is mit drei Schlägen

Wardt · Mit dem obligatorischen Fassanstich wurde am Donnerstag das Oktoberfest des FZX in Wardt eröffnet. Der Auftakt zu drei großen Feierwochenenden mit mehr als 30 000 Gästen.

 Mit dem obligatorischen Fassanstich wurde gestern das Oktoberfest des FZX in Wardt eröffnet.

Mit dem obligatorischen Fassanstich wurde gestern das Oktoberfest des FZX in Wardt eröffnet.

Foto: ddp, ddp

Jetzt geht es los: Mit einem Fassanstich und der Vorstellung des Wiesn-Madels wurde das 13. Xantener Oktoberfest gestern Nachmittag offiziell eröffnet. Der traditionelle Seniorennachmittag bildete den Auftakt zu insgesamt elf Feiern im Festzelt und der neuen Almhütte.

Tanko Scholten hatte ein Heimspiel. Der CDU-Ratsherr und stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats des Freizeitzentrums Xanten (FZX) konnte den Weg ins Wardter Festzelt gestern zu Fuß antreten. Allerdings: Er habe noch nie ein großes Fass angestochen, sagte er. Eine intensive theoretische Einweisung habe er aber bekommen. Schließlich wolle er ungern einigen seiner Vorgänger nacheifern. Besonders der technische Beigeordnete des Kreises Wesel, Hans-Joachim Berg, hatte seinerzeit seine Umgebung unter Bier gesetzt.

"Tut mir echt leid"

Die Theorie jedenfalls half Lehrer Scholten. Zwar brauchte er einen Schlag mehr als gerade Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. Aber nach dem dritten floss das Bier aus dem Fass, ohne dass es spritzte. "Tut mir echt leid", kommentierte Scholten und grinste stolz, während die Kanoniere der Lüttinger Pantaleon-Schützen, Werner Weniger und Ludger Rodermond, ihre Kanone dreimal abfeuerten und die ersten der 500 Senioren bereits bei Kaffee und Kuchen feierten, sich die Tanzfläche füllte.

"Sag dankeschön mit roten Rosen" kam es von den Ruhrpottsteirern, und die Oktoberfesttruppe um Hans-Walgenbach (77) aus Vynen, der ganz stilecht eine Lederhose aus dem Zillertal zur Schau stellte, schunkelte los. Ein paar Tische weiter feierten acht Bewohner des Labbecker Altenheim Haus Schöneck. Max Grewe (82), zum ersten Mal bei einem Oktoberfest, fand es "richtig toll".

Und auch die Mitarbeiter des Malteser-Hilfsdienstes waren es zufrieden: "Hier ist alles ruhig", schrie Miriam Joest (19) gegen die "Musi" an. Bierleichen sind jedenfalls zur Eröffnung nicht an der Tagesordnung. Das wird später noch kommen. Inmitten all der Wiesn-Fans, die größtenteils in Gruppenstärke per Bus angereist waren, dann sie: Kim Bergevoet, das Wiesn-Madel, um das FZX-Leiter Wilfried Meier, wieder einmal ein großes Geheimnis gemacht hatte. Aus vier Anwärterinnen hatte die Ein-Mann-Jury Meier, die 23-jährige, blonde Kleverin erwählt, die in Kellen wohnt und mit ihrer Mutter Anette in Schneppenbaum ein Friseurgeschäft leitet.

Tanzmariechen

Sie weiß, worauf sie sich eingelassen hat, war sie doch in den vergangenen drei Jahren mit Freunden beim Oktoberfest und fühlt sich im Dirndl "einfach wohl". Das Lächeln, mit dem das Madl die Gäste zu bedenken hat, versteht es jedenfalls blendend. Und in einem großen Zelt im Mittelpunkt zu stehen, hat das frühere Klever Tanzmariechen in den vergangenen Jahren bei der dortigen Prinzengarde gelernt.

Kim Bergevoets Hobby allerdings soll auch in diesen anstrengenden Wochen nicht zu kurz kommen. Sie trainiert im Klever Verein für Voltigiersport eine Kinder- und Jugendlichengruppe und kümmert sich mit um die sieben Vereinspferde. "Langeweile kommt da nicht auf", sagt das Wiesn-Madel, schnappt sich lachend Bierkrüge: "Ein Prosit der Gemütlichkeit."

(RP)
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