Xanten Notarzt: Förderverein will sich mit Unterschriften wehren

xanten · Alfred Melters, Vorsitzender des Fördervereins des Sankt-Josef-Hospitals, schlägt Alarm. Auch Mitglieder der Feuerwehr sind besorgt.

 Alfred Melters hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Als er aber in der RP von den Plänen des Kreises las, den nächtlichen Notarztstandort in Xanten zu schließen und die Rettungswache am Krankenhaus zu verlegen, wurde er wütend. „Dagegen werden wir uns wehren“, sagt er.

Alfred Melters hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Als er aber in der RP von den Plänen des Kreises las, den nächtlichen Notarztstandort in Xanten zu schließen und die Rettungswache am Krankenhaus zu verlegen, wurde er wütend. „Dagegen werden wir uns wehren“, sagt er.

Foto: Christoph Reichwein

(jul) Er ist wütend und fühlt sich um 36 Jahre zurückversetzt: Die Rede ist von Alfred Melters. Der ehemalige Bürgermeister der Stadt Xanten und heutige Vorsitzende des Fördervereins Sankt Josef Hospital hat 1982, als das Land das Xantener Krankenhaus umstrukturieren wollte, innerhalb von einer Woche 20.000 Unterschriften gesammelt. Mit Erfolg. Die Initiative, aus der sich anschließend der Förderverein gebildet hatte, konnte die mächtigen Männer in Düsseldorf zum Umdenken bewegen.

„Wenn der Kreis bei seinen Plänen bleibt, werden wir diese Aktion wiederholen“, sagt Melters. Einen entsprechenden Vorschlag werde er dem Vorstand nun unterbreiten. Zudem möchte er, wenn die Mitglieder des Fördervereins zustimmen, den Landrat des Kreises Wesel, Ansgar Müller, einladen. „Er soll uns diesen Verwaltungsunsinn einmal erklären“, sagt Melters. Er bezieht sich auf die RP-Berichterstattung von Freitag. In dieser wurde bekannt, dass der Kreis Wesel prüft, die nächtlichen Notarztstandorte in Xanten und Rheinberg aufzugeben. Dafür soll ein neuer Standort in Alpen aufgebaut werden, der dann für ein 262 Quadratkilometer großes Areal zuständig wäre. Zudem überlege man, die Rettungswache in Xanten zu verlagern.

Nach Meinung von Melters gefährde eine Standortverlegung nicht nur die Existenz des Akutkrankenhauses, sie wäre außerdem Steuerverschwendung. „In ungefähr ein bis 1,5 Kilometer Luftlinie soll ein neuer Standort gebaut werden. Das kostet Millionen, zumal sich die Grundstücke noch in Privatbesitz befinden.“ Nicht nur Melters reagiert. Auch der Ehrenvorsitzende der FBI, Herbert Dissen, spricht wie Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Derksen von einer „Katastrophe“. „Gerade der Notarztstandort im Xantener Krankenhaus hat sich bewährt und vielen Menschen aufgrund der schnellen Erreichbarkeit das Leben gerettet. Er muss unbedingt rund um die Uhr erhalten bleiben. Geld und mögliche Einsparungen durch eine Zusammenlegung sind zweitrangig.“ Philipp Schäfer, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Xanten, schreibt als besorgter Bürger mit Hintergrundwissen an die Redaktion. So ist Schäfer nicht nur Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Xanten, sondern auch hauptberuflich Feuerwehrbeamter und Notfallsanitäter. Er fragt sich: „Wie soll der Notarzt vom Standort Alpen beispielsweise eine angemessene Hilfsfrist in die Ortschaften Vynen oder Obermörmter erreichen? Dies ist rein faktisch gar nicht möglich. Die Verantwortung letztendlich auf die höchste nicht-ärztliche Qualifikation des Notfallsanitäters abzuwälzen, finde ich ein Unding.“

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