Der „Niederrheiner“ RB 31 Grüne warnen vor einseitiger Nordwestbahn-Kritik

Xanten · Die FBI Xanten und die Grünen haben sich zu den Ausfällen des „Niederrheiners“ auf der Strecke zwischen Duisburg und Xanten geäußert. Lukas Aster, Mitglied der Kreistagsfraktion der Grünen und selbst RB-31-Bahnpendler, warnt davor, nur der Nordwestbahn die Schuld zuzuschieben. Auch die DB-Netz trage Verantwortung.

 Der „Niederrheiner“ am Xantener Bahnhof.

Der „Niederrheiner“ am Xantener Bahnhof.

Foto: RP/Markus Werning

Die Freie Bürger-Initiative Xanten (FBI) und die Grünen im Kreistag haben sich zu den Ausfällen der Regionalbahn (RB) 31 und der Forderung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) nach einem Notplan geäußert. Sie dringen auf eine schnelle Lösung.

Der Notplan gibt dem VRR-Vertragspartner, der „Niederrheiner“-Betreiberin Nordwestbahn (NWB), die Chance, mit mehr Personal dafür zu sorgen, dass es nicht mehr zu Ausfällen kommt. Der FBI-Fraktionsvorsitzende Peter Hilbig sieht weiteren Handlungsbedarf: „Der Notplan reicht meiner Ansicht nach nicht aus. Es reicht auch nicht, das ausgefallene Züge nicht bezahlt werden. Das versteht sich doch von selbst. Ich fordere, dass schnellstens ein Verfahren wegen Nichterfüllung des Vertrages inklusive Schadenersatz und Strafen eingeleitet wird.“

Hilbig bemängelt neben den Ausfällen des „Niederrheiners“ die zahlreichen Verspätungen und überfüllte Züge. „Die Folge wird doch sein, dass noch mehr Menschen auf die Straße verdrängt werden. Anstelle über Dieselverbote nachzudenken, müssen wir unbedingt für ein stabiles, zuverlässiges Nahverkehrssystem sorgen“, sagt Hilbig. Der Kreis müsse im Hinblick auf den Nahverkehrsplan handeln.

Lukas Aster, Mitglied der Kreistagsfraktion der Grünen und selbst RB-31-Bahnpendler, sieht Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Finanzminister Olaf Scholz in der Verantwortung. „Unsere Verkehrspolitik ist deutschlandweit unsozial, und das seit Jahrzehnten, und der ,Niederrheiner’ badet es aus“, sagt Aster. Er kritisiert die Privatisierung des Bahnverkehrs. „Der Staat sieht sich nur noch als Zuschussgeber von Geldern, die nach Belieben gewährt oder gekürzt werden können. Damit sind die öffentlichen Gelder nur noch betriebswirtschaftlich relevant für die Verkehrsunternehmen; eine verkehrspolitische Steuerung des Geschehens durch den Staat ist nicht mehr möglich.“

Aster ist der Auffassung, dass die DB-Netz „jahrzehntelang versucht hat, die Strecke verrotten zu lassen“. Als die NWB vor neun Jahren die Strecke übernommen habe, seien die Lokführer noch motiviert gewesen, stellten aber fest, dass ein Betrieb auf der eingleisigen Strecke schwierig sei. Diese Situation sei Schuld am Lokführermangel und dem hohen Krankenstand. „Von daher ist es unbedingt notwendig, sich von einem einseitigen NWB-Bashing abzugrenzen“, sagt Aster.

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