Xanten Neues über den Alten Fritz

Xanten · Der Historiker Kai Fengels führte im Stiftsmuseum durch die Sonderausstellung "Königsbegegnung – Friedrich II.". Die Schau zeigt auch die "private" Seite des preußischen Monarchen.

 Im Ausstellungssaal: Kai Fengels (r.) mit seinen aufmerksamen Zuhörern.

Im Ausstellungssaal: Kai Fengels (r.) mit seinen aufmerksamen Zuhörern.

Foto: armin fischer

Der Historiker Kai Fengels führte im Stiftsmuseum durch die Sonderausstellung "Königsbegegnung — Friedrich II.". Die Schau zeigt auch die "private" Seite des preußischen Monarchen.

Was hat das Thema Preußen mit dem Niederrhein zu tun? Eine ganze Menge. Das stellten die Besucher im Stiftsmuseum fest, die an der ersten offenen Führung durch die Sonderausstellung "Königsbegegnung — Friedrich II." teilnahmen. 16 Interessierte fanden sich im Foyer des Museums ein, um an der kostenlosen Führung teilzunehmen. Historiker Kai Fengels bewies in der etwas über eine Stunde dauernden Führung, wie gehaltvoll die rund 50 Objekte umfassende Ausstellung ist.

Die Exponate stammen alle aus dem Bestand des Stiftsmuseums, des Stiftsarchivs und der Stiftsbibliothek. Fengels zog Porträts, Landkarten, Bücher und Münzen heran, um die im 17. Jahrhundert beginnende preußische Geschichte am Niederrhein darzustellen und den Besuchern die Person Friedrichs des Großen nahe zu bringen. Dessen Regierungszeit hat auch im äußersten Westen Preußens ihre Spuren hinterlassen, obwohl sich Friedrichs politisches Interesse stärker auf andere Territorien erstreckte.

Fengels legte seinen Fokus neben den politischen Ereignissen immer wieder auch auf die "private" Seite des Kronprinzen und späteren Königs von Preußen. Der Konflikt des jungen, musisch begabten Friedrich mit seinem Vater, dem "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm I. fand ihren Höhepunkt in der Flucht des Kronprinzen und seiner Festsetzung im Weseler Kastell. Auf Schloss Moyland fand das erste Zusammentreffen des "Alten Fritz" mit dem Philosophen Voltaire statt, mit dem der König einen intensiven geistigen Austausch pflegte. Auch zum Xantener Stiftsherren Cornelis de Pauw gibt es eine Verbindung. Dieser unterstützte den König in seinen Sparmaßnahmen, indem er vorschlug, den Posten des Xantener Propstes eine Weile unbesetzt zu lassen.

Die Führung brachte streiflichtartig Licht in die geschichtlichen Zusammenhänge. Die große Fülle von Daten und Namen machte es historisch wenig vorinformierten Besuchern mitunter allerdings schwer. "Ich fand die Führung unheimlich engagiert und informativ, aber wer geschichtlich nicht so interessiert ist, hatte Schwierigkeiten zu folgen. Man braucht dazu schon einen Überblick", meinte Helene Zumkley aus Birten. Dieter und Heidi Wiesmann aus Wesel dagegen waren begeistert. "Ich kenne die Geschichte sehr gut und habe mir vieles angelesen. Trotzdem habe ich heute Dinge erfahren, die ich noch nicht wusste", so Dieter Wiesmann.

(krsa)
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